Joh 17,1
D.Rappard
Jesus hob seine Augen auf gen Himmel und sprach:
Vater, die Stunde ist hier, daß Du Deinen Sohn
verklärst.
Joh. 17,1.
,,Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort,
darauf du stehst, ist heiliges Land" (2. Mose 3, 5).
So tönt es uns entgegen, wenn wir uns anschicken,
hineinzuschauen in den wundersamen Vorgang, den das siebzehnte
Kapitel des Johannes-Evangeliums uns enthüllt. Das h o h e -
p r i e s t e r l i c h e G e b e t wird dieser Abschnitt
genannt, weil er uns das Herz dessen offenbart, der die Namen
der Seinen auf seinem Brustschildlein trägt und sie darbringt
vor Gott.
J e s u s h o b s e i n e A u g e n a u f g e n H i m m e l.
Bleiben wir einen Moment in Andacht stehen vor diesem Bild.
Unauslöschlich ist die Gebärde dem Evangelisten eingeprägt.
Was mag in diesem Blick gelegen haben an Anbetung, Hingabe und
Vertrauen!
Und dann hebt der Herr an: Vater! Wie er es uns gelehrt, so tut
er es selbst. Er wendet sich direkt an das Vaterherz. Man
spricht bei einem Musikstück vom Hauptakkord, dem
vorherrschenden Ton. In diesem Liede höchster Liebe, wie
überhaupt im ganzen Erdenleben Jesu, ist der Hauptakkord das
Wort: V a t e r.
V a t e r, d i e S t u n d e i s t h i e r. - Wie oft hatte
Jesus den Ausspruch getan: Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
Jetzt aber war sie da, die große, schicksalsschwere
Stunde. Und sie fand den Gotteshelden bereit.
Laß mich das Bild meines herrlichen, verklärten Hohenpriesters
so gläubig und anbetend beschauen, daß ich die ganze Kraft
seiner Fürbitte erfahren möge!