Joh 14,14
W.MacDonald
»Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde
i c h es tun.« Johannes 14,14
Gott erhört Gebet. Er erhört es genauso, wie wir es erhören
würden, hätten wir unendliche Weisheit, Liebe und Macht.
Manchmal gibt Er uns, was wir wollen, manchmal etwas
besseres, aber immer das, was wir brauchen. Manchmal erhört
Er unsere Gebete schnell; manchmal lehrt Er uns, geduldig
auszuharren.
Gott erhört Gebet; manchmal, wenn die Herzen schwach sind,
Gibt Er die Gaben, die Seine Kinder erflehen.
Doch oft muß der Glaube eine tiefere Ruhe lernen,
Und Gottes Schweigen vertrauen, wenn Er nicht reden kann;
Denn Er, dessen Name Liebe ist, wird das Beste senden.
Sterne mögen ausbrennen, Bergketten einstürzen,
Doch Gott ist treu, Seine Verheißungen sind gewiß
Für die, die flehen.
Es gibt Bedingungen beim Gebet. Was oft wie ein Blankoscheck
aussieht (»wenn ihr etwas bittet«), ist mit Bedingungen
verbunden (»in meinem Namen«). Einzelne Gebetsverheißungen
müssen im Licht aller anderen Schriftstellen zu dem
betreffenden Gegenstand betrachtet werden.
Es gibt Geheimnisse beim Gebet. Man kann sich leicht alle
möglichen Fragen über das »Warum« und »Wozu« ausdenken.
Doch sind diese Fragen meist nicht erbaulich. Es ist besser
zu beten und zu erleben, wie Gott wirkt, als alle mit dem
Gebet verbundenen Geheimnisse lösen zu wollen. Mir gefällt
der Satz von Erzbischof Temple (William, 1881-1944,
Erzbischof von Canterbury): »Wenn ich bete, dann geschehen
eigenartige 'Zufälle'. Wenn ich nicht bete, dann geschehen
sie nicht.«
Wenn wir im Namen des Herrn Jesus zu Gott beten, dann ist es
das Gleiche, als ob wir diese Bitten vor den Vater bringen
würden. Das gibt unseren Gebeten solch große Bedeutung und
Macht. Und deshalb nähern wir uns niemals so sehr der
Allmacht, als wenn wir beten. Natürlich werden wir nie
allmächtig sein, nicht einmal in der Ewigkeit. Aber wenn wir
im Namen des Herrn Jesus beten, kommen wir in Verbindung mit
unendlicher Macht.
Das beste Gebet entspringt einem starken inneren Bedürfnis.
Praktisch heißt das, daß unser Gebetsleben umso effektiver
ist, je mehr wir vom Herrn abhängig sind.
Wenn wir beten, geschehen Dinge, die nach den Gesetzen des
Zufalls und der Wahrscheinlichkeit nie geschehen würden.
Unser Leben knistert vor Spannung des Übernatürlichen. Es
wird 'radioaktiv durchstrahlt' vom Heiligen Geist. Und wenn
wir mit dem Leben anderer in Berührung kommen, geschieht
etwas für Gott.
Wir sollten wie der Gläubige sein, der sagte: »Ich messe
meinen Einfluß nach der Anzahl derer, die meine Gebete
brauchen, und derer, die für mich beten.«