Johannes

Joh 13,7 Ch.Spurgeon "Was ich tue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber hernach erfahren." Johannes 13,7

Unser Mangel an Verständnis hindert nicht die Wirksamkeit unseres Herrn. Petrus hat kein Verständnis dafür, daß der Herr seine Füße wäscht; aber der Herr wäscht sie trotzdem, ob Petrus es versteht oder nicht.

Ist es nicht eine große Gnade, Brüder, daß die Wirksamkeit der Segnungen, die uns Christus gibt, nicht von unserer Fähigkeit, sie zu verstehen, abhängt? Blickt nur ein wenig in die Welt hinein und seht, wie wahr dieser Gedanke ist. Eine Mutter hält ihr kleines Kind auf dem Schoß und wäscht sein Gesicht; das Kind mag das Wasser nicht und schreit. Aber die Mutter wartet nicht, bis das Kind es versteht, sondern beendet ihre Liebesarbeit. Ebenso wendet der Herr bei uns oft eine göttliche Kunst an, die uns nicht gefällt und gegen die wir uns sträuben. Unser Herr aber beharrt darin und zieht seine Hand um unseres Schreiens willen nicht ab. Versteht der Baum das Schneiden, begreift der Acker das Pflügen? Und doch bringen Beschneiden und Pflügen ihre guten Früchte hervor. Der Arzt steht am Bett des Kranken und gibt ihm Arznei, die schlecht schmeckt. Dies kann der Kranke nicht verstehen und fürchtet darum unglückliche Resultate; aber die Kraft der Arznei hängt nicht davon ab, daß der Kranke ihre Eigenschaft versteht; und deshalb wird sie ihm guttun, auch wenn sie ihn befremdet. Wenn ein Narr seine Mahlzeit ißt, so wird sie seinen Hunger ebenso stillen, als wenn er ein Arzt wäre und den Vorgang der Verdauung verstünde.

Es ist besser, sich zu unterwerfen und zu gehorchen als zu verstehen. Der Herr wird schon richtig handeln. Sollte er sich einem Kreuzverhör stellen? Dürfen wir Antwort auf unsere ungehörigen Fragen verlangen und fragen: Warum dies und warum das? Wäre er ein Gott, wenn er sich einer solchen Prüfung unterwürfe? Seid zufrieden, den Glauben herrschen und das Wissen warten zu lassen! Was du jetzt noch nicht weißt, das wirst du hernach verstehen.