Joh 6,5
Ch.Spurgeon
"Er spricht zu Philippus: Woher kaufen wir Brot, daß diese
essen können? (Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu
stellen, denn er selbst wußte wohl, was er tun wollte.)"
Johannes 6,5-6
Jesus stellte Philippus diese Frage mit der Absicht, ihn in
mehreren Punkten zu prüfen. Er wollte damit seinen Glauben
auf die Probe stellen. Was wird Philippus sagen? Wenn er
starken Glauben hat, wird er antworten: "Großer Meister, es
ist nicht nötig, Brot zu kaufen. Du bist größer als Mose,
und unter Mose wurde das Volk in der Wüste mit Manna
gespeist. Sprich nur ein Wort, so wird es Brot regnen,
und alle werden satt werden."
Wenn Philippus großen Glauben besessen hätte, so hätte er
vielleicht geantwortet: "Du bist größer als Elisa, und Elisa
nahm ein paar Gerstenbrote und Kornähren und speiste damit
die Söhne der Propheten. Herr, du kannst das gleiche tun."
Wäre in Philippus noch größerer Glaube gewesen, so hätte er
sagen können: "Herr, ich weiß nicht, wo Brot zu kaufen ist,
aber es steht geschrieben: 'Der Mensch lebt nicht vom Brot
allein.' Du kannst diese Menge ohne sichtbares Brot völlig
sättigen, ohne daß sie einen einzigen Bissen essen."
Die Frage des Herrn offenbarte, wie klein der Glaube des
Philippus war, denn er begann, seine Pfennige zu zählen.
Er begann zu rechnen, anstatt auf die Allmacht Gottes
zu blicken.
Ich fürchte, wenige von uns können sich von diesem Fehler
freisprechen, da sogar Mose einst in ungläubige Berechnungen
verfiel. "Sechshunderttausend Mann Fußvolk sind es, darunter
ich bin, und du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, daß
sie einen Monat lang zu essen haben!"
Gedenket der Antwort, die Gott seinem verzagten Knecht gab:
"Ist denn die Hand des Herrn verkürzt? Jetzt sollst du
sehen, ob mein Wort eintreffen wird vor dir oder nicht!"
Ebenso sollen wir an die Treue Gottes glauben. Aber wenn wir
zweifeln, wird er sich uns auf eine Weise offenbaren, die uns
schmerzlich unsere Sünde des Mißtrauens gegen unseren Herrn
empfinden lassen wird.