Lukas

Lk 24,51 D.Rappard Und es geschah, da er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr gen Himmel. Luk. 24,51.

Ein liebliches Bild ist uns hier entrollt. Jesu Erdenlauf ist vollbracht. Kreuz und Tod und Grab liegen hinter ihm. Etliche Male hat der Auferstandene sich noch den Seinen gezeigt, dann führt er sie in der Stille über des Ölbergs Spitze nach Bethanien, hebt seine Hände auf, segnet sie, und segnend fährt er auf gen Himmel.

Bleiben wir heute in Gedanken beim segnenden Heiland stehen.

Sein Segen ist etwas Wesentliches. Es ist mehr als ein angenehmes Gefühl. Segen ist Mehrung, Stärkung, Mitteilung göttlicher Kraft.

O wunderbare Gnade! O still verborg'ne Macht! Sie mehrt das Mehl im Kade, füll den Krug über Nacht. Gibt Licht in Dunkelheit, kann Gotteskräfte prägen auf Dinge dieser Zeit. Das nenn ich: Segen.

In einem großen Bauernhofe war einst die Familie zur Hausandacht versammelt. Ein durchreisender Knecht des Herrn betete kniend inmitten der kleinen Schar. Da fühlte er eine gelinde Berührung, und aufblickend sah er ein Kindlein, das leise herzugekrochen war und sein Lockenköpfchen unmittelbar unter die Hände des Betenden geschmiegt hatte, als wollte es bitten: ,,Segne mich!" Oft hat der Gottesmann später diesen kleinen Zug angewandt: ,,Herr, wir stellen uns unter Deine Segenshände. Segne uns!"

Herr, ich bedarf Deines Segens so sehr. Du aber segnest gern. So laß denn mein Bedürfnis Deiner Fülle begegnen, zu meinem Heil und Deiner Ehre.