Lukas

Lk 24,26 D.Rappard Mußte nicht Christus solches leiden und zu seiner Herrlichkeit eingehen? Luk. 24,26.

Als unser Heiland diese Worte sprach, war sein bitteres Leiden und Sterben schon vorüber. Es war am Abend des glorreichen Ostertags. Er wandelte mit den zwei betrübten Jüngern nach Emmaus und legte ihnen die Schrift so lebendig aus, daß ihre Herzen entbrannten. Was mag das für ein Unterricht gewesen sein! Wie mag das Angesicht des auferstandenen Meisters geleuchtet haben, als er die Worte sprach: M u ß t e nicht Christus solches leiden und zu seiner Herrlichkeit eingehen?

Er m u ß t e leiden, weil er die Sünden der ganzen Welt auf sich geladen hatte und den Fluch und die Strafe derselben vollkommen durchkosten sollte.

Er m u ß t e leiden, weil er alles zu erfüllen hatte, was im Alten Testament von ihm geweissagt worden war.

Er m u ß t e leiden, weil er als der Bahnbrecher und Herzog seinem erlösten Volk voranzugehen hatte durch alle Todesmächte hindurch zur seligen Vollendung.

Er m u ß t e leiden, weil er in wesenhafter Vollkommenheit des Vaters Willen erfüllen, seinen wunderbaren Ratschluß ausführen und durch die tiefste Tiefe zur höchsten Höhe gelangen sollte. - Sein Ziel war die Herrlichkeit. Ist sein Ziel das unsere, so wollen wir auch seinen Weg nicht scheuen.

Herr, wenn Du mich durch Leiden führen mußt, so stärke mich durch die Betrachtung Deiner Leiden, und bring mich hindurch an Deiner Hand.