Lukas

Lk 17,16 A.Christlieb Dankbarkeit »Einer aber unter ihnen, da er sah, daß er geheilt war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel auf sein Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter« (Luk. 17, 15. 16).

Unter den zehn Aussätzigen, die Jesus geheilt hatte, kam einer zurück, um zu den Füßen Jesu seine Dankbarkeit zu erzeigen. Drei Umstände machen uns die Rückkehr dieses einen zu Jesus besonders wichtig.

1. Der Samariter kam auch ohne Not

Er kam, obwohl ihn jetzt keine Not mehr zu Jesus trieb. Das erste Kommen zum Herrn war bei allen zehn Aussätzigen durch äußere Krankheit veranlaßt. Diese war jetzt behoben: »Er sah, daß er geheilt war.« Wie viele gibt es, die den Weg zum Kämmerlein und zu den Gebetsversammlungen nicht mehr finden können, wenn gewisse Drangsale vorüber sind! Wie viele drängten sich beim Ausbruch des 1. Weltkrieges zu den Kriegsgebetsstunden - und wie manche fingen an wegzubleiben, nachdem einige Siegesnachrichten angekommen waren! So machte es der Samariter nicht. Er kam auch ohne Not.

2. Er kam allein

Der Samariter kam, obwohl sämtliche Genossen einen anderen Weg gingen. Von den früheren Leidensgefährten des Samariters kehrte kein einziger zum Heiland zurück. Da hätte er sagen können: Wenn sie alle nicht zu ihm umkehren, so brauche ich es auch nicht zu tun. Aber dieser Mann folgte nicht blindlings der großen Masse, sondern dem göttlichen Trieb im Herzen. So fand er den rechten Weg zu den Füßen Jesu, obwohl niemand diesen Weg mit ihm ging. Laßt uns diese göttliche Selbständigkeit für unser Herz erbitten, die auch dann, wenn niemand mitmacht, den gottgewollten Weg geht!

3. Er kam als Fremdling

Endlich ging er zu Jesus, obwohl er ein Samariter war. Die Juden pflegten mit den Samaritern keine Gemeinschaft zu haben (Job. 4, 9). Die Abneigung der Samariter gegen die Juden ging so weit, daß man in einem samaritischen Dorf keine Herberge für Jesus bewilligen wollte, nur aus dem Grund, weil er zu den Juden ging (Luk. 9, 53). Wenn der Geheilte diesem falschen Vorurteil seiner Stammesgenossen gefolgt wäre, so wäre er gewiß Jesus ferngeblieben. Wie oft läßt sich mancher durch die in seinem Familien- und Standeskreis herrschenden Vorurteile von dem Eilen zu Jesus abhalten! Schaut diesen Samariter an! Obgleich seine Not vorüber war, obwohl seine Genossen einen anderen Weg gingen und obwohl er ein Fremdling war, eilte er zum Heiland zurück, um sich zu seinen Füßen dankbar zu erzeigen. Laßt uns ihm folgen und nicht den neun!