Lk 14,31
Ch.Spurgeon
"Oder welcher König, der auszieht, um mit einem andern König
Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob
er imstande sei, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit
zwanzigtausend gegen ihn anrückt?" Lukas 14,31
Wenn du nicht zu Gott aufblicken und "mein Vater" sagen
kannst, wenn dein Herz nicht treu für ihn schlägt, dann bist
du noch ein Feind Gottes. Denke einmal darüber nach, was es
bedeutet, sich im Widerstand gegen Gott zu befinden. Kannst
du wirklich erwarten, daß du siegen wirst? Du bist in einen
Streit mit seinem Gesetz geraten, denn du hast nicht die
Absicht, es zu halten. Deshalb bist du in diesem Punkt
im Kampf gegen Gott. Besteht eine Möglichkeit, daß du
erfolgreich sein wirst? Wenn es der Fall ist, wenn du ihn
überwinden kannst, wenn die Zinnen der Herrlichkeit dort die
siegreiche Flagge der Sünde sehen werden, dann versuche es!
Aber es wird ein Ehrgeiz sein, der des Satans würdig ist, der
lieber in der Hölle regieren als im Himmel dienen wollte.
Aber hast du irgendwelche Hoffnung? Laß mich dir einige
Dinge anführen, die dich vielleicht zu dem Gedanken bringen,
daß es ein ungleicher Kampf ist, den man aufgeben sollte.
Denke an Gottes erstaunliche Macht! Als Herodes mit Gott
stritt, wurde er von Würmern gefressen und starb. Gott hat
immer noch ein zahlloses Heer von Dienern, die seine Befehle
ausrichten und auf die Stimme seines Wortes hören. Du tätest
besser daran, eine Weile zu warten und nachzudenken, wie
du ihm begegnen kannst. Sind deine Freunde so zahlreich?
Kannst du eine Armee anmustern, wie Gott es kann? Sei weise
und mache einen Bund mit ihm durch Blut, ziehe nicht vorwärts
zur unabwendbaren Niederlage, indem du Gott zu besiegen
suchst. Bedenke auch, wie groß Gottes Weisheit ist und daß
seine Torheit größer ist als deine höchste Weisheit. Ein
guter General ist mehr wert als ein Regiment Soldaten.
Beachte die Geschicklichkeit und unendliche Weisheit Gottes,
der die Heere des Himmels führt. Er ist der Alte an Tagen,
und seine Erfahrung geht in die Ewigkeit zurück. Seine Pläne
gehen weit über deine Begriffe; aber er kennt die Wege, die
du einschlägst.
Ch.Spurgeon
"Oder welcher König, der auszieht, um mit einem andern König
Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob
er imstande sei, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit
zwanzigtausend gegen ihn anrückt?" Lukas 14,31
Jeder vernünftige Mensch ist bestrebt, seine Pläne seinen
Möglichkeiten anzupassen. Er beginnt nicht, ein Haus zu
bauen, das er nicht vollenden kann, noch fängt er einen Krieg
an, wenn keine Aussicht besteht, ihn durchzukämpfen. Der
Herr Jesus wünscht nie, einen Jünger zu haben, der ihm
blindlings folgt, ohne die Kosten zu überschlagen. Wir
fühlen uns immer sehr glücklich, wenn wir uns still
niedersetzen und nachdenken können. Die meisten von
euch sind so voll von anderen Gedanken, so mit der Welt
beschäftigt, so von ihren Geschäften in Anspruch genommen,
daß wir euch nicht zum Denken oder zum ruhigen Niedersetzen
bringen können, um nüchtern auf die Dinge zu blicken, wie sie
im Licht der Ewigkeit aussehen. Und doch ist es nur
vernünftig, wenn der Herr von dir verlangt, in bezug auf
deine geistlichen Angelegenheiten das zu tun, was jeder
ordentliche Kaufmann in seinem Geschäft regelmäßig tut. Ihr
seid schlechte Kaufleute, wenn ihr nie eine Bilanz zieht und
die Inventur aufnehmt. Ihr werdet wahrscheinlich bald euren
Bankrott erklären müssen, wenn ihr nicht zu bestimmten Zeiten
die Bücher nachseht. Und so möchte der Herr, daß ihr euch
zuweilen niedersetzt und euch darüber klar werdet, wo ihr
seid und was ihr seid. Er möchte, daß ihr zu einem wahren
Abschluß kommt, um zu wissen, was ihr tun oder lassen sollt,
was ihr vernünftigerweise unternehmen könnt und wo eure
Stellung sein sollte und wo nicht. Ich möchte heute
besonders die Unbekehrten einladen, etwas über den Krieg
nachzudenken, den sie mit Gott führen, und ich hoffe, daß
sie durch dieses Nachdenken dazu kommen, eine Botschaft zu
schicken und um Frieden zu bitten. Vielleicht werden einige
da sein, die den Wunsch haben, sogleich mit Gott Frieden zu
schließen und mit dem Satan Krieg anzufangen. Diese möchte
ich dazu bringen, die Möglichkeit des Sieges in einem solchen
Krieg wie diesem zu bedenken und zu überlegen, ob sie dem
schwarzen Fürsten der Finsternis in ihrer eigenen Kraft
begegnen können.
Ch.Spurgeon
"Oder welcher König, der auszieht, um mit einem andern König
Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er
imstande sei, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit
zwanzigtausend gegen ihn anrückt?" Lukas 14,31
Ich möchte dir, der du ein Feind Gottes bist, noch zu
bedenken geben, daß du auch ein Gewissen hast. Du bist es
noch nicht losgeworden. Es ist nicht ausgelöscht, und Gott
hat Wege, es zu einer schrecklichen Plage für dich zu machen,
wenn du es nicht als deinen Freund annimmst. Das Gewissen
sollte des Menschen Waffenträger sein, unter dessen Schild er
die Kämpfe des Rechts führen kann. Wenn du es aber zu deinem
Feind machst, dann stellt das Gewissen oft ein Schwert
in einer solchen Weise auf, daß du dich selbst schwer
verwundest. Du hast ein Gewissen, und das ist für einen
Menschen, der in Feindschaft gegen Gott ist, eine
schreckliche Sache. Wenn ich Gottes Feind wäre, so würde ich
vorziehen, keinen Wecker zu haben, der meine Aufmerksamkeit
auf den heiligen Charakter und das gerechte Gesetz des
Allerhöchsten lenkt. Ich würde mich dann freuen, frei von
jeder Spur eines moralischen Gesetzes zu sein. Aber du hast
ein Gewissen, und es ist noch nicht für jedes Gefühl der
Schuld und Schande tot. Ich fürchte, daß eine Zeit kommen
wird, wo du in deinem Bett nicht ruhen kannst und nicht
imstande sein wirst, irgendwo Frieden zu finden. Ich denke
daher, wenn ich einen Freund Gottes in mir habe, daß ich
nicht mit Gott kämpfen möchte, solange noch derselbe in mir
ist.
Bedenke aber auch, daß du sterben mußt und es darum
gefährlich ist, mit Gott in Feindschaft zu sein. Du magst es
abweisen und sagen, daß du noch Zeit hast, aber du weißt es
nicht. Selbst wenn du noch zwanzig oder dreißig Jahre leben
solltest - was ist das schon? Jedenfalls hast du nur einen
kurzen Zeitraum zur Verfügung und mußt dann sterben. Mein
lieber Freund, wird es nicht sehr schrecklich sein zu
sterben, wenn du mit Gott im Krieg stehst? Wenn du den
Kampf, in dem du dich jetzt befindest, für immer unter
denselben Bedingungen auskämpfen könntest, so könnte ich
dir diesen Kampf schon nicht empfehlen. Aber da es mit
Sicherheit zu einem traurigen Ende kommt, schließe Frieden,
solange noch Zeit ist!