Lukas

Lk 12,40 C.Eichhorn Die Bereitung auf den Tag des Herrn Seid bereit! Des Menschen Sohn wird kommen zu der Stunde, da ihr's nicht meint. Luk. 12, 40

Was gehört wohl alles zur rechten Bereitschaft? 1. Daß wir auf ihn warten. Seid wie Knechte, die auf ihren Herrn warten! Sind wir auf sein Kommen gerichtet? Lieben wir sein Erscheinen (2. Tim. 4, 8)? Die Braut sehnt sich nach dem Hochzeitstag. Oder sehen wir seinen Tag gern in weiter Ferne? Denken wir wie der unnütze Knecht (Luk. 12, 45)? Laßt eure Lenden umgürtet sein, d.h.: "Seid zum Aufbruch bereit!" Wer sich der Ruhe hingab, schnallte den Gürtel ab. Wer sich reisefertig machte, umgürtete die Lenden. Wenn der Herr kommt, müssen die Seinigen los sein von allem Hangen am irdischen Gut. Man muß alles dahintenlassen und unverzüglich dem Herrn entgegeneilen können. Wer ins irdische Wesen versunken und ins Zeitliche vertieft ist, kann dem Herrn nicht begegnen (Luk. 17, 51 f.). Darum: Wachet! -

2. Daß wir Lichter oder brennende Lampen haben. Vor allem muß das Licht des Glaubens im Herzen brennen. Dann muß das Licht auch in der Liebe hervordringen.

Endlich muß die Hoffnung wie eine leuchtende Fackel auf unserem Weg sein. Wenn wir durch Glauben, Lieben, Hoffen leuchtende Menschen sind, passen wir zum Herrn, wenn er in seiner Lichtherrlichkeit herniederkommt. Wir müssen uns vom Licht der Reinheit und Heiligkeit durchdringen lassen. Der Herr Jesus ist das Licht der Welt. Er will uns nicht nur anleuchten, sondern durchleuchten. Nur die ihm wirklich angehören, also in Lebensverbindung mit ihm stehen, bekommen Teil an der ersten Auferstehung (1. Thess. 4, 16; 1. Kor. 15, 23). Laßt uns für reichliches Öl sorgen, indem wir nach der Fülle des Geistes streben und uns nicht begnügen mit ein paar Tropfen dieses heiligen Öls! Wir brauchen nach Offb. 19, 8 eine Gerechtigkeitsfülle (wörtlich). "Sie haben ihre Kleider gewaschen und weiß gemacht im Blute des Lammes." Es genügt nicht eine einmalige Reinigung, es müssen auch die feineren Flecken verschwinden. Wir erkennen sie erst bei zunehmendem Lichte. Aber dann laßt uns nicht stillestehen, bis sie im Blute des Lammes getilgt sind, damit wir fleckenlos vor ihm erscheinen! Dann kann es uns "gegeben" werden, uns anzutun mit schöner reiner Leinwand. Dies ist das Lichtkleid des verklärten Leibes. Nur der neue Mensch, der in der Gerechtigkeit und Reinheit des Herrn Jesu vor Gott prangt, wird damit angetan. Darum erst inwendig, dann auswendig herrlich! -

Endlich 3. "Betet, daß ihr würdig befunden werdet, zu stehen vor des Menschen Sohn!" Im Gebet empfangen wir Gottes Kräfte, treten ins Licht der Gegenwart Gottes, das alles aufdeckt. Wir erheben unsere Herzen, die sonst niedergezogen werden durch Genußleben und Sorgen der Nahrung. Wir versenken uns in den Reichtum seiner Gnade und halten im einsamen Gebet Gott stille, daß er in uns wirken kann. Wenn wir uns also auf den Tag des Herrn bereiten, dürfen wir teilhaben an der ersten Auferstehung.