Lukas

Lk 10,29 S.Keller Luk. 10, 29: «Er wollte sich aber selbst rechtfertigen ...»

Immer wieder dieselbe Erfahrung! Da ist eine Stelle, wo das Gewissen verletzt ist, wo das Wort Gottes oder das Zeugnis eines anderen Christen einem wehtut, wo es in uns klopft und bohrt und spricht: ,,Du mußt dich ändern! An dieser Stelle muß es ganz anders mit dir werden. Hier fehlt eine Tat, eine Selbstverleugnung. Hier mußt du deinem Gott gehorsam werden." Da möchte man diese unangenehme Stimme zum Schweigen bringen um jeden Preis und sich vor sich selbst rechtfertigen, damit alles beim alten bleiben könne. Wenn nicht anders, dann spricht man dem strafenden Wort oder Menschen die Berechtigung ab oder die Klarheit. Man könnte ja den Fall auch anders auffassen: Aus dem Gesetz ist nicht ersichtlich, wer mein Nächster ist, und damit bin ich der Verantwortlichkeit los und ledig. Statt sich selbst rechtfertigen zu wollen - wobei nichts herauskommt, als daß man sich nur tiefer und fester in allerlei Gewirr verstrickt - wollen wir doch lieber unsere Schuld eingestehen und uns mit demütig-gläubiger Bitte an den wenden, der uns allein rechtfertigen kann.

Das bist du, Herr Jesus Christus, ganz allein! Erbarme dich unser und hilf uns. Vergib uns alle Schuld und alles Leugnen und alle die verkehrten Wege der Selbstentschuldigung und reinige uns von dem bösen Wesen. Wenn du uns rechtfertigst dann sind wir gerechtfertigt! Amen.