Lukas

Lk 5,10 S.Keller Luk. 5, 10: «... denn von nun an wirst du Menschen fangen.»

Petrus war schon nach Joh. 1 mit Jesus zusammengekommen, hatte das Wunder an der Hochzeit zu Kana miterlebt, und doch scheint die endgültige Aufgabe des Berufs erst jetzt nach dem Fischzug eingetreten zu sein. Ja, was braucht der Herr alles für Mittel, bis er einem Menschen den einzigartigen Beruf des Menschenfischers geben kann. Dazu ist Petrus nach dreijähriger Jüngerschaft, nach seiner Verleugnung und nach dem Empfang des Heiligen Geistes erst zu Pfingsten reif geworden. Dann aber ist sein geistliches Netz von den 3000 Gewonnenen nicht gerissen. Bei uns geht es in kleinerem Maßstabe nach ähnlichen Gesetzen zu. Wie viel Erfahrungen von der Bedeutung Jesu müssen wir machen, bis wir andere Menschen fangen können. Erst muß er uns recht gefangen haben, erst muß er uns in seinem Netz haben, ehe er uns zumuten darf, unser Netz für ihn auszuwerfen. Je älter ich werde, desto mehr Zurüstungsstufen werden mir in meinem Leben offenbar. Aber das beschämt und demütigt: so viel Mühe gab er sich mit mir, und wie blind war ich oft für seine Absichten. Wenn er trotz allem doch noch irgend etwas durch solche Leute, wie wir sind, zustande bringt, setzt das seine Größe ins Licht.

Ja, Herr Jesu, du hast mich gefangen. Vergib mir meine Fischerfehler und segne das übrige von Zeit und Gelegenheit, was du mir noch zur Arbeit läßt! Auf dein Wort will ich's wagen! Amen.