Lk 5,4
C.H.Spurgeon
,,Fahret auf die Höhe, und werfet eure Netze aus, daß ihr einen
Zug tut."
Lk. 5, 4.
Wir lernen aus dieser Erzählung die Notwendigkeit der Mitwirkung
von seiten des Menschen. Der Fischzug war wunderbar; aber weder
der Fischer noch sein Schiff, noch sein Fischernetz ward dabei
müßig gelassen; sondern alles das mußte mithelfen, die Fische zu
bekommen. so ist's auch mit der Errettung der Seelen. Gott wirkt
durch allerlei Mittel; und so lange der neue Bund der Gnade in
Kraft bleibt, wird es Gott wohlgefällig sein, durch törichte
Predigt des Evangeliums selig zu machen, die daran glauben. Wenn
Gott unumschränkt und unabhängig von der kreatürlichen Mithilfe
seiner Wunder wirkt, so wird Er dadurch ohne allen Zweifel
verherrlicht; aber Er hat selber die menschliche Mitbetätigung
in den Plan seiner Heilsanstalten aufgenommen, als das Mittel,
wodurch Er am meisten verherrlicht wird auf Erden. Die Mittel an
sich selbst sind durchaus ohne Verdienst und ohne Bedeutung.
,,Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts
gefangen." Was war der Grund dieser fruchtlosen Abmühung? Waren
sie denn nicht Fischerleute, die ihres Berufs treulich warteten?
Wahrlich, sie waren keine ungeübten Hände; sie verstanden ihr
Handwerk. Hatten sie es an Fleiß mangeln lassen? Nein, die ganze
Nacht hatten sie gearbeitet. Oder fehlte es an Fischen im Meer?
Gewiß nicht, denn sobald der Meister dabei war, gingen sie
scharenweise ins Netz. Woran lag es denn? Daran, daß in den
Mitteln an und für sich keine Macht liegt, wenn die Gegenwart
Jesu fehlt. ,,Ohne Ihn können wir nichts tun." Aber mit Christo
vermögen wir alles. Christi Gegenwart sichert den Erfolg. Jesus
war im Schiff Petri, und sein Wille zog durch seinen wunderbaren
Einfluß die Fische ins Netz herbei. Wenn der Herr Jesus in
seiner Gemeinde erhöhet wird, dann ist seine Gegenwart ihre
Kraft und Macht; eines Königs Lob erschallt aus ihr und
verkündigt sich ringsumher. ,,Und ich, wenn ich erhöhet werde
von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen." Lasset uns
heute an unser Tagewerk gehen, und jeder in seinem Teil
Menschenseelen fischen; lasset uns empor schauen im Glauben, und
ringsum uns her blicken mit ernstlichem Verlangen. Lasset uns
arbeiten, bis die Nacht kommt, und der uns das Netz auswerfen
heißt, der füllt es auch mit Fischen.