Lukas

Lk 4,22 D.Rappard Sie wunderten sich der holdseligen Worte, die er sprach. Luk. 4,22. Es hat nie ein Mensch geredet wie dieser Mensch. Joh. 7,46.

Nicht aus dem Kreise der Jünger stammen diese Worte. Die Knechte der Hohenpriester und Pharisäer, die ausgesandt waren, Jesum zu fangen, gaben ergriffenen Herzens diesen Bericht. Und die Bürger von Nazareth, die bald nachher wutentbrannt ihren Landsmann aus der Stadt verstießen, hatten die holdseligen Worte vernommen.

Aber die Nachfolger Jesu aller Zeiten setzen mit Freuden ihr Ja und Amen unter diese Zeugnisse. Gewiß, es hat nie ein Mensch geredet wie Jesus, mit solcher Liebe und solcher Kraft. Durch die Jahrhunderte hindurch schallen seine Worte weiter. Noch heute vernehmen wir seine Stimme, wenn er ruft: ,,K o m m t h e r z u M i r!" Noch heute kann sein: ,,W e i n e n i c h t!" ein brechendes Herz trösten, und sein: ,,I c h b i n e s; f ü r c h t e t e u c h n i c h t!" den Sturm der Seele stillen. Wie zieht sein Ruf: ,,L a s s e t d i e K i n d l e i n z u m i r k o m m e n!" schon die Kleinen an! Wie holdselig sind die Worte vom H i r t e n, vom W e i n s t o c k, vom B r o t und W a s s e r d e s L e b e n s! Ja, auch die ernsten Worte vom Sterben, von der Niedrigkeit und dem Kreuz sind voll wahrer Holdseligkeit; denn sie verdammen nur, was in uns häßlich, sündig und irdisch ist, um uns zu schenken, was ewig schön und himmlisch ist.

O Herr, laß Deine holdseligen Worte in mir wohnen, daß aus diesem heiligen Samen eine volle Ernte erwachse.