Mk 16,15
S.Keller
Mark. 16, 15: «... Gehet hin in alle Welt und prediget das
Evangelium aller Kreatur.»
Der Missionscharakter unserer Zeit wird immer deutlicher.
Allerlei andere Rettungsarbeit und Wohlfahrtspflege muß der
von christlichen Gedanken beeinflußte Staat den Gläubigen
abnehmen, damit dieselben entlastet werden und ihre ganze
Kraft und ihr gesteigertes Interesse in diesen letzten Zeiten
auf die Mission verwenden können. Ist das Jesu Wille, dann
werden Segnungen offenbar, sobald man ihn anhebt zu erfüllen.
Eins der wirksamsten Mittel, um eine tote Gemeinde, aber auch
um eine tote Familie lebendig zu machen, ist die fleißige
Beschäftigung mit der Mission. Da merkt man den Unterschied
zwischen Manöver oder Krieg, zwischen Gewohnheitschristentum
oder Glaubensleben, und die Liebe Christi fängt an zu
drängen. Messe ein jeder sein Alltagsleben, seine Erholungen
und Ferienausgaben, sein Benehmen gegen seine Nächsten an
der Missionsaufgabe. Das gibt Bußestunden und Antriebe zur
Selbstverleugnung. Dann, wenn so unser Alltagsleben in
Missionsbeleuchtung steht, braucht man uns am Missionsfest
nicht extra anzufeuern - dann ist es ein Fest dankbarer
Freude für das, was die Mission uns getan.
Herr Jesus, vergib uns unsere alten Missionsschulden, und
lehre uns, das Interesse deines Reiches als die wichtigste
Frage unseres neuen Strebens und Wirkens betreiben. Gib uns
mehr Liebe, damit wir uns mehr in dein Werk hineinstellen
können. Amen.