Mk 10,27
D.Rappard
Jesus sah seine Jünger an und sprach: Bei den
Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott.
Denn alle Dinge sind möglich bei Gott.
Mark. 10,27.
Das ist ein kühnes, mächtiges Glaubenswort, gesprochen
von unserem Herrn Jesus selbst. Was mag dabei in
seinem Blick gelegen haben, daß die Erinnerung daran
noch so lebendig in der Seele des Erzählers lebt und er
nachdrücklich sagt: Jesus sah seine Jünger an.
Liegt wohl heute etwas auf dir, von dem du sprichst:
H i e r ist H i l f e u n m ö g l i c h? Es ist vielleicht
ein zerstörtes Familienglück, oder eine zehrende Krankheit,
vielleicht der heiße Schmerz um geliebte, unbekehrte Verwandte.
Oder es hat der Tod dir das Liebste geraubt, und du findest
nirgends Trost. Vielleicht hat getäuschte Hoffnung dich tief
verwundet, und du klagst: Ich kann nie mehr glücklich werden.
Oder es bezieht sich der Kummer auf dein Seelenheil, auf eine
Sünde, die dich knechtet, und es kommt dir unmöglich vor, daß
du je ein freies, seliges Gotteskind werdest.
O zagendes Herz, bei den Menschen mag deine Not hoffnungslos
und Hilfe unmöglich sein. Aber suche deines Heilands Blick,
und fasse zu Ohren sein Wort: A l l e D i n g e s i n d
m ö g l i c h b e i G o t t. Er kann das Übel wenden,
kann unerwartete Hilfe schaffen, kann aber auch dein Leid so
durchdringen mit seiner Gnade, daß deine Klage sich verwandelt
in einen Lobgesang.
Herr, ich lege alle meine Unmöglichkeiten in
Deine mächtigen Hände, denen nichts unmöglich
ist. Führe Du meine Sache! Ich überlasse sie Dir.