Markus

Mk 8,22 Ch.Spurgeon "Und man bringt einen Blinden zu ihm und bittet ihn, daß er ihn anrühre." Markus 8,22

Freunde brachten den Blinden zu Jesus. Wie viele gibt es, welche die Grundlehren des Evangeliums nicht recht verstehen und darin die Hilfe der Gläubigen brauchen! Sie sind sehr aufgeschlossen, aber sie wissen nicht, was sie tun müssen, um selig zu werden. Die große Wahrheit der Stellvertretung, die das Wesentliche im Evangelium ist, haben sie noch nicht begriffen. Sie wissen kaum, was es ist, völlig in dem Herrn Jesus zur Ruhe zu kommen, der die Sühne für ihre Sünden gebracht hat. Solche Menschen würden gesegnet werden, wenn reifere Christen es versuchen würden, sie zu einer klaren Erkenntnis des Heilandes zu führen. Warum kannst du solche Seelen nicht unter den Schall des Wortes bringen, das dir doch selbst ein Wegweiser gewesen ist?

Als dieser Blinde zum Heiland gebracht worden war, bekam er sofort Kontakt zu ihm; denn der Herr nahm ihn bei der Hand. Es ist ein glücklicher Tag für eine Seele, wenn sie in persönliche Verbindung zu dem Herrn Jesus kommt.

Als nächstes führt der Heiland den Blinden in die Einsamkeit hinaus aus dem Dorf. Wenn Personen bekehrt werden, die mehr geistlich blind als absichtlich boshaft, mehr unwissend als feindlich eingestellt gewesen sind, da ist eins der ersten Zeichen für ihr Christentum, daß sie sich in die Stille zurückziehen und ihre persönliche Verantwortlichkeit fühlen. Ich habe immer Hoffnung für einen Menschen, der anfängt, darüber nachzudenken, wie er zu Gott steht; denn es gibt Tausende in unserem Land, die sich als Teil eines christlichen Volkes und Glieder einer Kirche ansehen und sich doch nie ihrer persönlichen Verantwortung vor Gott bewußt werden. Es ist ein gutes Zeichen, wenn dich der Herr "aus dem Dorf" wegnimmt, wenn du alle anderen vergißt und nur um dein Heil bekümmert bist. Wenn du dann errettet bist, hast du nicht mehr nötig, an dich selbst zu denken, sondern wirst um die Seelen anderer besorgt sein. Vorher aber ist es die höchste Weisheit, an dich selbst zu denken und auf den Heiland zu blicken, damit du das ewige Leben erlangst.