Mk 6,56
W.Nee
Alle, die ihn berührten, wurden geheilt. Markus 6,56
Erinnern wir uns an die Geschichte mit dem Pharisäer und dem
Zöllner im Tempel. Der Pharisäer kannte sich genau aus mit
Spenden und der Abgabe des Zehnten, aber aus seinem Innern
kam kein Schrei zu Gott. Der Zöllner dagegen flehte: »Gott,
sei mir gnädig!« Von ihm stieg etwas zu Gott empor, das
sofort beantwortet wurde, und Jesus hebt in diesem Gleichnis
den Zöllner heraus als den, den Gott als gerecht erachtete.
Und wann wird einer als gerecht erachtet? Wenn er Gott
berührt, wenn er mit ihm in Beziehung tritt. Unsere heutige
Verkündigung hat ihre Hauptschwäche darin: Wir versuchen, die
Menschen dahin zu bringen, daß sie den Heilsplan verstehen,
aber sehr oft sehen wir keinen oder nur einen sehr geringen
Erfolg. Was haben wir falsch gemacht? Ich glaube, der
Fehler liegt darin, daß die Hörer nicht Ihn sehen, denn wir
zeigen ihnen nicht richtig seine Person. Wir weisen sie nur
auf ihre Sünde oder die Errettung hin. Aber was sie in
Wahrheit brauchen, ist etwas anderes:
Sie müssen den Retter selbst sehen, um ihm zu begegnen und
mit ihm in Berührung zu kommen.