Markus

Mk 4,16 Ch.Spurgeon "Gleicherweise, wo auf steinigen Boden gesät wurde, das sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, alsbald mit Freuden aufnehmen." Markus 4,16

Wir haben hier eine Lebensbeschreibung von Namenschristen. Es wird gesagt, daß sie das Wort mit Freuden aufnahmen. Sie fühlten sich sehr glücklich; und es gibt nicht wenige, die meinen, daß dies ein sicheres Zeichen der Bekehrung sei. Glaubt mir, es ist ein sehr zweifelhaftes Zeichen. Es gibt Freude, die nicht die Frucht der Gnade ist, und Frieden, der durch Täuschung entsteht und nicht durch den Geist Gottes. Wir müssen uns davor hüten, den Schluß zu ziehen, daß wir errettet sind, weil wir so glücklich sind. Der reiche Mann, der in die Hölle ging, war auch glücklich, als er alle Tage herrlich und in Freuden lebte. Die Personen in unserem Text sahen nur die glückliche Seite des Glaubens. "Da ist meine Mutter", hieß es. "Welch glückliche Christin ist sie! Ich will Christus annehmen, denn dann werde ich ebenso glücklich sein wie sie." Diese Leute dachten, daß es eine glückliche Sache sei, Vergebung zu haben, und das ist wahr. Vergebung zu haben, ein Kind Gottes zu sein, in Jesus angenommen zu sein - wie köstlich muß das sein! Und zuletzt in den Himmel zu gehen, triumphierend zu sterben, in die Herrlichkeit aufgenommen zu werden, wo der Herr Jesus ist - wie herrlich! Wer bezweifelt das? Aber die Leute sahen nur diese Seite und dachten nicht daran, daß wir in der Zwischenzeit mit Versuchungen zu kämpfen haben, die zu überwinden sind; daß Prüfungen zu erdulden sind, ernste Prüfungen, die wir nur mit göttlicher Hilfe ertragen können. Rechte Hände müssen abgehauen, Augen ausgerissen werden, die Kosten sind zu überschlagen, um festzustellen, ob der Lohn der Zukunft für die Arbeit der Gegenwart ausreicht.

Diese Leute nahmen das Wort mit Freuden auf. Wie hoffnungsvoll muß dies für den Sämann ausgesehen haben! Ach, wir dürfen unsere Früchte nicht nach den Knospen berechnen. Es ist nicht alles Gold, was glänzt, und nicht jedes Ei wird ausgebrütet.