Mt 25,18
Ch.Spurgeon
"Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub die Erde
auf und verbarg das Geld seines Herrn." Matthäus 25,18
Es sollte eine Veranlassung zu ernster Selbstprüfung sein,
wenn wir bedenken, was dieser unnütze Knecht tat und was
er nicht tat. Er brachte das Kapital sicher unter, wo
es niemand finden und stehlen konnte, und damit war sein
Dienst zu Ende. Er war kein Dieb und mißbrauchte keine ihm
anvertrauten Gelder. Er führte kein leichtsinniges Leben wie
der verlorene Sohn, der sein Gut verpraßte. Oh nein, er war
ein viel besserer Mensch. Er war für das Sparen und setzte
sich keiner Gefahr aus. Das Pfund war noch so, wie er es
erhalten hatte, nur in ein Tuch gewickelt und in der Erde
verborgen. Er hatte keinen Pfennig davon zu einem Fest oder
zu einer Schwelgerei verwandt und konnte daher nicht als
Verschwender des Geldes seines Herrn angeklagt werden. Er
glaubte, treu gewesen zu sein.
Ach, dieses ist nicht, was der Herr Jesus Treue nennt, wenn
wir so bleiben, wie wir sind. Wenn du nur bewahrst, was du
hast, ohne mehr zu erlangen, dann verbirgst du das Pfund in
der Erde und läßt es fruchtlos bleiben. Es ist nicht genug,
zu widerstehen, du mußt vorwärtskommen!
Sein Herr nannte diesen Diener einen bösen und faulen Knecht.
Setzt denn diese Bezeichnung nicht böse Taten voraus? Nein,
nicht recht tun ist böse; nicht für Christus leben, bedeutet
böse sein. Ohne Nutzen in der Welt sein, dem Namen des Herrn
keine Ehre bringen, träge sein, das heißt böse sein.
Es ist klar, daß viele böse Menschen in der Welt sind, die
nicht wünschen, so genannt zu werden. Ein Schuljunge wurde
von seinem Lehrer gefragt, was er tue. Er glaubte, ganz im
Recht zu sein bei seiner Antwort: "Ich habe nichts getan."
Der Lehrer sagte: "Das ist es gerade, weshalb ich dich
aufgerufen habe: Du hättest deine Aufgaben machen sollen." Es
wird keine Entschuldigung für dich sein, wenn du am letzten
Tag sagen wirst: "Ich habe nichts getan." Wer nichts tun,
ist ein böser und fauler Knecht.