Matthäus

Mt 22,11 C.H.Spurgeon Der grobe Rock. "Da ging der König hinein, die Gäste zu besehen, und sah allda einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Kleid an." Matth. 22, 11.

"Der Mensch ist ein stolzes Geschöpf und würde gern seine eigene Gerechtigkeit aufrichten und etwas haben, dessen er sich rühmen könnte. Röm. 10, 3. Unser stolzes Herz ergreift das alte Sprichwort und denkt - - »Ein grober, eigener Rock ist besser als ein seidenes Gewand, das von einem andern geborgt ist«."

Ein Mensch will lieber seine eigenen Lumpen tragen, als Christi feine, weiße Leinwand. Der Stolz ist indes ein zu kostspieliger Luxus, wenn der Mensch, um sich solchen zu gestatten, alle Hoffnung auf den Himmel aufgeben muß. Dies ist der Fall! Wir können am Festmahl des Königs nicht teilnehmen, wenn wir nicht das hochzeitliche Kleid tragen, das er gibt. Unsere eigene Seide, unser eigener feinster Atlas-Stoff würde nicht für seinen Hof passen, viel weniger unser grobes Tuch und Baumwollzeug. Wir müssen die Gerechtigkeit Gottes annehmen oder auf ewig ungerecht sein. Gewiß, wir sind schlimmer als Wahnsinnige, wenn wir durchaus nackt gehen wollen, anstatt das königliche Kleid freier Gnade anzuziehen.

Herr, ich kann nicht länger auf diese Weise irren, denn ich weiß, daß meine Gerechtigkeit nur unflätigen Lumpen gleicht und bin herzlich froh, davon frei zu werden. Bekleide mich, ich bitte Dich, mit der göttlichen Gerechtigkeit. (Th.Manton)





Ch.Spurgeon "Als aber der König hineinging, die Gäste zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der kein hochzeitliches Kleid anhatte; und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Kleid an? Er aber verstummte." Matthäus 22,11-12

Warum war der Mann sprachlos? Wir treffen nicht oft Leute, die nicht sofort eine Entschuldigung finden. Aber hier sehen wir einen Menschen, der nicht antworten konnte. Warum nicht? Ich denke, weil der Vorwurf so ernst war. "Freund, wie bist du hereingekommen?" fragte der König. Der ungebetene Gast mußte von dem Diener an der Tür zurückgehalten worden sein, aber der Bursche war mit Gewalt eingedrungen. Als der König sagte: "Bindet ihm Hände und Füße", so sollte dieses, denke ich, geschehen, weil er Hände und Füße gebraucht hatte, um einzudringen. Er hatte gesagt: "Ich will eintreten! Ich will dem König Trotz bieten und unter seinen Gästen sitzen auch ohne ein hochzeitliches Kleid." So konnte er jetzt nicht sagen: "Herr, das habe ich nicht gewußt." Er hatte gesehen, wie alle anderen mit hochzeitlichen Kleidern bekleidet wurden. Es wäre eine Lüge gewesen zu sagen: "Herr, ich konnte kein hochzeitliches Kleid bekommen." Jeder hatte umsonst ein hochzeitliches Kleid erhalten, und er hätte es ebenfalls haben können. Er konnte auch nicht entgegnen: "Herr, ich bin von jemand hereingedrängt worden." Nein, er war freiwillig hereingekommen und hatte der Ordnung Trotz geboten.

Unser Herr Jesus sagt sehr ernste Dinge über die Zukunft der Bösen. Es ist mir der Vorwurf gemacht worden, daß ich die Zukunft der Verlorenen zu schrecklich darstelle. Ich bin jedoch nie weitergegangen als unser Herr selbst. Besinnt euch und nehmt die Frage der Ewigkeit ernst.

Ich denke gerade an all die vielen anderen Gäste bei dem Hochzeitsfest. Alle haben ein hochzeitliches Kleid an. Welche Freude herrschte dort! Viele waren Sünder gewesen und alle arm, aber sie hatten alle ein hochzeitliches Kleid an, und niemand wurde hinausgeworfen. Setze dein Vertrauen einzig und allein auf Jesus, und dir wird zugerufen: "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen!"