Matthäus

Mt 17,21 Ch.Spurgeon "Aber diese Art fährt nicht aus, außer durch Gebet und Fasten." Matthäus 17,21

Ich glaube, der Herr Jesus will mit diesen Worten sagen, daß in besonderen Fällen die gewöhnliche Predigt des Wortes nicht ausreicht und das gewöhnliche Gebet nicht genügen wird. Es muß ein ungewöhnlicher Glaube sein, und um diesen zu erhalten, ist ein ungewöhnlicher Gebetsgeist nötig; und in vielen Fällen muß das Fasten geübt werden.

Wozu das Fasten? Das scheint der schwierige Punkt zu sein. Es ist augenscheinlich mit dem Verharren im Gebet verbunden, das unser Herr oft übte und seinen Jüngern empfahl. Nicht eine Art religiöser Beobachtung, in sich selbst verdienstlich, sondern eine Gewohnheit, die, mit dem Gebet verbunden, hilfreich ist. Ich glaube, daß wir in der christlichen Gemeinde einen großen Segen eingebüßt haben, weil wir das Fasten aufgegeben haben.

Es gibt eine Abhandlung von einem alten Puritaner unter dem Titel "Fasten nährt die Seele", und er teilt seine eigene Erfahrung mit, daß er während des Fastens einen größeren Gebetseifer habe als zu anderen Zeiten.

Es gibt Leute mit wenig oder fast gar keinem Fleisch auf den Knochen, die sich sehr wohlfühlen, während Menschen mit anderem Körperbau und der Neigung zur Trägheit klagen, weil sie mehr wie die Steine am Boden liegen, als wie die Vögel in der Luft fliegen. Solchen, denke ich, können wir die Worte Christi empfehlen.

Die Ursache, weshalb einige Menschen nie zu Christus gebracht werden, ist - menschlich gesprochen -, weil keine Männer vorhanden sind, die geeignet sind, ihnen zu helfen, "denn diese Art fährt nicht aus, außer durch Gebet und Fasten". Mögen einige einmal für einen großen Sünder fasten und sehen, ob er sich nicht bekehrt. Ich denke, ich könnte euch wohl auffordern, mit meines Meisters Vorschrift einen Versuch zu wagen, um zu sehen, ob der schlimmste Teufel, der je ein menschliches Herz besessen hat, als Folge des Betens und Fastens in der Ausübung eures Glaubens nicht ausgetrieben wird.