Mt 10,3
J.MacArthur
Zu den zwölf Aposteln gehörte "Philippus" (Matth. 10,3).
Freundschaften bilden oft den fruchtbarsten Boden für das
Evangelium.
Philippus war sicher ein Fischer und mit Petrus, Andreas,
Jakobus, Johannes, Nathanael und Thomas längst bekannt, bevor
sie Jünger wurden. Wir begegnen ihm zuerst in Johannes
1,43-46. Dort heißt es: "Am folgenden Tag [nach Jesu
Begegnung mit Petrus und Andreas] wollte er nach Galiläa
aufbrechen und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm:
Folge mir nach! Philippus aber war von Bethsaida, aus der
Stadt des Andreas und Petrus. Philippus findet den Nathanael
und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in
dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des
Joseph, von Nazareth ... Komm und sieh!"
Diese kurzen Verse offenbaren zwei Dinge über Philippus.
Erstens hatte er ein suchendes Herz. Offensichtlich hatten
er und Nathanael die Schriften in Erwartung des kommenden
Messias studiert. Als nun Jesus sagte: "Folge mir nach!" war
Philippus bereit. In Jeremia 29,13 wird eine solche Person
beschrieben: "Sucht ihr mich, so werdet ihr [mich] finden,
ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir, so werde ich
mich von euch finden lassen."
Zweitens hatte er das Herz eines Evangelisten. Das erste,
was er nach seiner eigenen Bekehrung tat, war, dass er
Nathanael zu Christus brachte. Stell dir seine Freude vor,
als er seinem Freund sagte, er habe den gefunden, nach dem
sie so lange gesucht hatten!
Ich glaube, Freundschaften bilden gewöhnlich die beste
Voraussetzung für eine Evangelisation, weil du Christus in
eine schon bestehende Beziehung bringst, die von Liebe,
Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist.
Überhaupt ist es nur natürlich, wenn du deine Freunde
errettet sehen möchtest und ihnen mitteilen willst, was
dir so wichtig geworden ist.
Ich bitte darum, dass deine Freude überfließt und dass dann
durch dein Zeugnis andere zu Christus gezogen werden.
J.MacArthur
Zu den zwölf Aposteln gehörte "Philippus" (Matth. 10,3).
Pessimismus macht blind für die Allgenugsamkeit der
göttlichen Hilfsquellen.
Es heißt, Optimisten sähen ein halb volles Glas, wo
Pessimisten ein halb- leeres Glas erkennen. Ein Optimist
erblickt Möglichkeiten, ein Pessimist dagegen Widerstände.
Einerseits war Philippus ein Optimist. Kaum hatte er
begriffen, dass Jesus der Messias ist, erkannte er auch schon
eine Möglichkeit, diese Entdeckung dem Nathanael mitzuteilen.
Andererseits war Philippus ein Pessimist, dem es manchmal
nicht gelang, den Blick für die Möglichkeiten zu bewahren,
die dem Herrn auch trotz der offensichtlichsten Widerstände
zu Gebote standen.
Bei einer solchen Gelegenheit hatte Jesus eben aufgehört,
eine nach Tausenden zählende Menge zu lehren und zu heilen.
Die Nacht brach herein und die Leute begannen, hungrig zu
werden. Offensichtlich war Philippus für die Verpflegung
verantwortlich; denn Jesus fragte ihn: "Woher sollen wir
Brote kaufen, dass diese essen?" (Joh. 6,5). Philippus
antwortete: "Für zweihundert Denare Brote reicht nicht für
sie hin, dass jeder [auch nur] ein wenig bekomme" (Vers 7).
Mit anderen Worten: "Wir haben, auch wenn wir alles
zusammenlegen, nicht ausreichende Mittel, um für eine Menge
von dieser Größe Nahrungsmittel zu kaufen!" Des Philippus
rechnender, pragmatischer, pessimistischer Verstand konnte
nur zu dem einen Schluss kommen: Das ist völlig unmöglich.
Der Herr wusste längst, wie Er das Problem lösen würde;
aber Er wollte den Glauben des Philippus prüfen (Vers 6).
Eigentlich hätte Philippus den Test bestehen müssen, hatte er
doch schon erlebt, dass Jesus bei der Hochzeit in Kana Wasser
in Wein verwandelt hatte. Trotz seines Versagens gab ihn der
Herr nicht auf, sondern machte aus fünf Gerstenbroten und
zwei Fischen genügend Nahrung für die ganze Menge und
überwand so den Pessimismus des Philippus, indem Er ihm aufs
Neue Seine göttliche Allgenugsamkeit vor Augen führte.
In uns allen steckt ein kleiner Philippus. Wir haben Gottes
Rettermacht erfahren und Seine Gebetserhörungen erlebt, und
doch gibt es Zeiten, in denen wir uns durch Pessimismus die
Freude an der Erkenntnis rauben lassen, dass Er gerade durch
die Widerstände in unserem Leben wirkt. Lass es nicht soweit
kommen! Richte deine Augen auf Christus und vertraue Seiner
Allgenugsamkeit. Er wird dich nie enttäuschen!
J.MacArthur
Zu den zwölf Aposteln gehörte "Bartholomäus [Nathanael]"
(Matth. 10,3).
Vorurteile können Beziehungen zerstören und Menschen davon
abhalten, zu Christus zu kommen.
Vorurteile sind unangebrachte Verallgemeinerungen, die sich
auf Überlegenheitsgefühlen gründen. Sie sind scheußliche
Sünden, die zu allen Zeiten Hass und Streit genährt haben.
Ganze Völker wurden entzweit und unnennbares Elend entstand
dadurch. Am verdammungswürdigsten sind aber Vorurteile, wenn
sie Gottes Volk für Sein Wort blind machen. Der Prophet Jona
war so voller Vorurteile gegen die Assyrer, dass er sich
weigerte, nach Ninive zu gehen, um dort Buße zu predigen.
Selbst nachdem ihn Gott zum Gehorchen gezwungen hatte, wollte
er am liebsten sterben, weil Ninive Buße getan und Gott die
Stadt verschont hatte.
Auch in Nathanael (sein zweiter Name Bartholomäus bedeutet:
Sohn des Mutigen) hatte das Vorurteil sein hässliches Haupt
erhoben. In Johannes 1,45-46 heißt es: Philippus findet den
Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem
Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den
Sohn des Joseph, von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm:
"Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?" Nathanael kannte das
Alte Testament und schaute nach dem Messias aus; aber er
konnte nicht verstehen, wieso der Messias aus Nazareth kommen
sollte.
Nazareth lag am Rande der jüdischen Welt - an der Grenze zu
den heidnischen Gebieten. Vielleicht waren die Leute in
Kana, dem Heimatort des Nathanael, feiner und gebildeter als
die Bewohner von Nazareth. Wie auch immer - nach Nathanaels
Meinung konnte nichts als Ungutes aus Nazareth kommen.
Vorurteile haben viele Menschen für das Evangelium blind
gemacht. Die religiösen Führer des Judentums verwarfen
Jesus, weil er nicht in ihr Messiasbild passte, nicht aus
Jerusalem stammte und nicht in ihren Synagogen ausgebildet
war. Glücklicherweise überwand Nathanaels Wahrheitsliebe
seine Vorurteile, so dass er zu Jesus kam.
Vielleicht hast du Angehörige oder Freunde, die wegen
verschiedener Vorurteile dem Evangelium widerstehen. Wenn
ja, dann sei nicht entmutigt und gib nicht auf! Der Herr
brach durch die Vorurteile des Nathanael und errettete ihn,
und Er hat das bei Millionen anderen Menschen auch getan.
J.MacArthur
Zu den zwölf Aposteln gehörte "Bartholomäus [Nathanael]"
(Matth. 10,3).
Gott kennt dein Herz und wird deine Suche nach Wahrheit
belohnen.
Trotz Nathanaels Vorurteil wusste Jesus, dass er ein
aufrichtiger, ernsthafter jüdischer Gläubiger war, ohne
religiöse Heuchelei oder Falschheit (Joh. 1,47). Er suchte
Gott wirklich und wartete auf das Kommen des Messias.
Die meisten Juden jener Tage glaubten, dass jeder
beschnittene Nachkomme Abrahams ein wahrer Jude und
Nutznießer des Abrahamsbundes war. Aber in Römer 2,28-29
erklärt Paulus, dass die Errettung eine Angelegenheit des
Herzens und nicht der Abstammung ist: "Nicht der ist ein
Jude, der es äußerlich ist, noch ist die äußerliche
[Beschneidung] im Fleisch Beschneidung; sondern der ist ein
Jude, der es innerlich ist und Beschneidung [ist die] des
Herzens." Nathanael gehörte zu solchen Menschen.
Es hatte Nathanael sehr überrascht, dass der Herr ihn einen
Israeliten nannte, in dem kein Falsch war (Vers 47), weil
sie sich vorher noch nie begegnet waren. Genauso überraschte
es ihn, dass Jesus sagte, Er habe ihn unter dem Feigenbaum
gesehen, weil der Herr gar nicht in der Nähe des Baumes war.
Nathanael begriff sofort: Dieser ist allwissend - nichts ist
Ihm verborgen. Darum rief er aus: "Rabbi, du bist der Sohn
Gottes, du bist der König Israels" (Vers 49). Er hatte den
Messias gefunden, nach dem er so lange geforscht hatte!
Dass der Herr den Feigenbaum erwähnte, ist bezeichnend. In
jenen Gegenden wurde der Feigenbaum gewöhnlich als
Schattenspender und Überdachung benutzt. Viele Häuser in
Palästina hatten nur einen Raum; so suchte man Feigenbäume
auf, wenn man zum Gebet oder zum Nachdenken über Gottes Wort
allein sein wollte. Höchstwahrscheinlich saß Nathanael unter
dem Feigenbaum und war mit dem Wort Gottes und dem Gebet
beschäftigt, so dass Jesus sein offenes Herz und sein
Verlangen nach dem Messias sah. Der Herr beantwortete
Nathanaels Gebet persönlich.
Wenn Jesus in dein Herz blickt, sieht Er dann einen wahren
Gläubigen ohne Heuchelei? Nathanael war nicht vollkommen;
aber er liebte Gott und er forschte eifrig in Gottes Wort.
So konnte der Herr große Dinge durch ihn tun. Ich bete, dass
dies auch von dir gesagt werden kann.
J.MacArthur
Zu den zwölf Aposteln gehörte "Thomas" (Matth. 10,3).
Wer Christus wirklich nachfolgt, hat den intensiven Wunsch,
in Seiner Gegenwart zu leben.
Wenn du an Thomas denkst, denkst du sicher an einen Zweifler.
Blickst du aber hinter seinen Zweifel, wirst du etwas finden,
was jeden wahren Gläubigen auszeichnen sollte - den
intensiven Wunsch, bei Christus zu sein.
Johannes 10,39-40 berichtet uns, dass Jesus und Seine Jünger
Jerusalem verlassen hatten, weil man Ihm nach dem Leben
trachtete. Während sie sich am Jordan aufhielten, erhielt
der Herr die Nachricht, sein lieber Freund Lazarus sei krank.
Er zögerte, zu ihm zu gehen, weil Er ihn nicht nur gesund
machen, sondern von den Toten auferwecken wollte.
Lazarus wohnte in Bethanien - nur knapp vier Kilometer von
Jerusalem entfernt. So waren die Jünger zutiefst bekümmert,
als Jesus beschloss, dorthin zu gehen, weil sie das für eine
Selbstmordaktion hielten (Joh. 11,8). Trotz dieser Gefahr
sagte Thomas: "Lasst auch uns gehen, dass wir mit ihm
sterben" (Vers16). Das ist eine pessimistische Haltung;
gleichzeitig zeigt sie aber auch seinen Mut und sein
Verlangen, bei Christus zu sein, sei es tot oder lebendig.
Ein Optimist würde das Beste hoffen, wodurch alles einfacher
gewesen wäre; Thomas aber fürchtete das Schlimmste und wollte
trotzdem gehen.
Ich glaube, Thomas konnte den Gedanken, ohne Christus leben
zu müssen, nicht ertragen. Das sehen wir auch in Johannes
14, wo Jesus den Jüngern sagt, Er gehe hin, um ihnen eine
Stätte zu bereiten. Thomas erwiderte darauf sinngemäß:
"Herr, wir wissen nicht, wohin Du gehst oder wie Du dahin
kommst. Gehe aber bitte nirgends hin, wohin wir dir nicht
folgen können" (Vers 5). Er verstand nicht, was Jesus
vorhatte. Er wusste nur, dass er auf keinen Fall von seinem
Herrn getrennt sein wollte.
Kannst du dich mit Thomas identifizieren? Ist Christus ein
so integraler Bestandteil deiner täglichen Entscheidungen und
Tätigkeiten, dass ein Leben ohne Ihn undenkbar wäre? Liebst
du Ihn so, dass du darauf brennst, Ihn zu sehen? Davon war
Thomas' Herz erfüllt. Hoffentlich auch deins!
J.MacArthur
Zu den zwölf Aposteln gehörte "Thomas" (Matth. 10,3).
Jesus, der Herr, kann deine Zweifel in Hoffnung verwandeln.
Als Jesus am Kreuz hing, war Thomas restlos am Ende. Er
liebte Ihn aus ganzem Herzen und wollte immer bei Ihm
bleiben. Er war sogar bereit, mit Ihm zu sterben. Und nun
war das Schrecklichste eingetreten, was ihm passieren konnte:
Jesus war von ihm gegangen.
Thomas war nicht bei den anderen Jüngern, als der Herr ihnen
nach Seiner Auferstehung erschien. In Johannes 20,25 steht:
"Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn
gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen
Händen das Mal der Nägel sehe und meine Finger in das Mal der
Nägel lege und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich
nicht glauben." Thomas war innerlich leergebrannt und nicht
bereit, sich weiteren Schmerzen auszusetzen. So verkroch er
sich hinter der Forderung objektiver Beweise, indem er
sinngemäß sagte: "Ich habe keine Lust, dies auf euer Wort
allein hin zu glauben. Ich brauche Beweise! Ich muss Jesus
selbst sehen."
Seither reden die Leute vom "zweifelnden Thomas". Wir
erinnern uns aber, dass keiner der Jünger an die Auferstehung
glaubte, bevor der Herr ihnen erschienen war. Thomas war
kein zwanghafter Zweifler - er war ein liebender Pessimist.
Wie sich herausstellte, brauchte Thomas weniger Beweise als
er selbst gemeint hatte. Als Jesus ihm endlich erschien und
ihn aufforderte, Seine Hände und Seine Seite zu berühren, tat
Thomas nichts dergleichen. Statt dessen rief er sofort aus:
"Mein Herr und mein Gott!" (Vers 28). Kein größeres
Glaubensbekenntnis von dieser Kürze ist je gemacht worden.
Thomas hatte mit Zweifeln zu kämpfen, weil er nicht verstand,
was der Herr Jesus über Seinen Tod und Seine Auferstehung
gesagt hatte; auch war er nicht bei den anderen Jüngern, als
der Herr ihnen das erste Mal erschien. Es mangelte ihm an
Verständnis für das Wort Gottes und er hatte die Gemeinschaft
der Gläubigen verlassen - zwei häufige Fehler, die zu
Zweifeln führen.
Der Herr verurteilt dich nicht, wenn du Zweifel hast. Statt
dessen gibt Er dir Seinen Geist, Sein Wort und die
Gemeinschaft Seines Volkes, um dir Mut und Kraft zu schenken.
Darum habe Umgang mit dem Geist im Gebet, kenne dich in
Gottes Wort aus und verlasse niemals die Gemeinschaft der
Gläubigen. Auf diese Weise verwandelt sich dein Zweifel in
Hoffnung!
J.MacArthur
Zu den zwölf Aposteln gehörte "Matthäus, der Zöllner" (Matth.
10,3).
Gott kann dich trotz deiner sündigen Vergangenheit brauchen.
Ich erinnere mich an die Anzeige in der Lokalpresse über die
Eröffnung einer neuen evangelikalen Gemeinde hier am Ort. Da
waren Tag und Uhrzeit des ersten Gottesdienstes angegeben.
Außerdem hieß es: "Unser besonderer Ehrengast wird ...
sein." Es wurde eine allseits bekannte christliche Größe
genannt. Bei dem Versuch, den Ungläubigen etwas zu bieten
oder einfach viele Leute anzulocken, verfahren die Gemeinden
heute gewöhnlich nach dieser Methode.
Jesus machte es allerdings völlig anders. Keiner seiner
Jünger war irgendwie berühmt. Im Gegenteil: anstatt eine
begeisterte Menge anzuziehen, waren einige geeignet,
abstoßend oder gar Ärgernis erregend auf Seine jüdischen
Hörer zu wirken. Matthäus war ein solcher Mensch, weil er
ein verachteter Zöllner war - einer von vielen Juden, die von
den Römern angestellt waren, von ihren eigenen Landsleuten
Zölle zu nehmen. Als solcher wurde er als Verräter an seinen
Landsleuten angesehen.
Das römische Zollwesen erlaubte den Zöllnern, alles zu
behalten, was über das von den Römern Festgesetzte
hinausging. Das ermutigte zu Bestechung, Erpressung und
anderen Missbräuchen.
Ganz allgemein gesagt: Matthäus gehörte zu solchen, die das
Privileg hatten, beinahe alles, was sie wollten, mit Zoll zu
belegen: Straßen, Brücken, Häfen, Achsen, Esel, Ladungen,
Briefe, Import, Export, den Handel und so weiter. Solche
Leute konnten gewaltige Reichtümer für sich selbst
zusammenraffen. Wir erinnern uns an einen anderen Zöllner -
Zachäus -, der in Lukas 19 als reicher Mann beschrieben wird.
Seine Bekehrung zeigte sich darin, dass er sich erbot, alles
unrecht Erworbene vierfach zurückzuerstatten (Vers 8).
Manche Leute meinen, Gott könne sie wegen ihrer sündigen
Vergangenheit oder weil sie nicht berühmt sind, nicht
gebrauchen. Aber Gott gebraucht Matthäus, Zachäus und
Millionen andere, die wie sie waren. Konzentriere dich auf
Herzensreinheit in der Gegenwart und dann lass Gott deinen
Dienst segnen, wie es Ihm gefällt.
J.MacArthur
Zu den zwölf Aposteln gehörte "Matthäus, der Zöllner" (Matth.
10,3).
Verlerne nie, über Christi Vergebung zu staunen!
Matthäus beschreibt sich selbst als "Matthäus, der Zöllner"
(Matth. 10,3). Er ist der einzige Apostel, der in dieser
Reihe mit einem Beruf in Zusammenhang gebracht wird.
Offensichtlich hat Matthäus nie vergessen, woher er errettet
wurde. Darum hat er auch nie das Staunen über Christi
Vergebung verlernt und dass er ihrer keinesfalls würdig war.
In Matthäus 9,1-8, wo er den Rahmen zu seiner eigenen
Bekehrung beschreibt, erzählt er, dass Jesus einem Gelähmten
die Sünden vergab und ihn dann von seiner Lähmung heilte.
Als die jüdischen Schriftgelehrten Ihn der Blasphemie
bezichtigten, weil Er die Autorität, Sünden vergeben zu
können, für sich in Anspruch nahm, sagte Er zu ihnen: "Warum
denkt ihr Arges in euren Herzen? Denn was ist leichter, zu
sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Steh auf
und geh umher?" Er wollte sie wissen lassen, dass Seine
Wundertaten der Beweis Seiner Göttlichkeit waren. Als Gott
konnte Er genauso leicht Sünden vergeben wie Krankheiten
heilen.
Unmittelbar nach diesem Ereignis schildert Matthäus seine
Berufung. Es ist, als wolle er seine eigene Errettung zur
Illustration der Macht Christi benutzen, auch dem
schmutzigsten Sünder vergeben zu können. In Matthäus 9,9
heißt es: "Als Jesus von dort weiterging, sah er einen
Menschen mit Namen Matthäus am Zollhaus sitzen, und er
spricht zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte
ihm nach."
Als die Pharisäer die Praxis Jesu, sich mit Zöllnern
abzugeben, in Frage stellten, sagte Er zu ihnen: "Nicht die
Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken ... Ich bin
nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder" (Verse
12-13). Die Pharisäer waren krank von Sünden; aber sie
hielten sich für gesund. Matthäus und seine Genossen waren
sich ihres Sünderseins bewusst und brauchten einen Retter.
Teilst du mit Matthäus die Demut und das Erstaunen darüber,
Christi kostbare Gabe der Vergebung empfangen zu haben? Ich
bete dafür, dass es bei dir so ist und dass du Ihm unablässig
dafür dankst.
J.MacArthur
Zu den zwölf Aposteln gehörte "Jakobus, der[Sohn] des
Alphäus" (Matth. 10,3).
Gott braucht oft einfache Leute, um große Dinge zu
vollbringen.
Wie die meisten Christen ist Jakobus, der Sohn des Alphäus,
ein unbekannter und unbesungener Kämpfer des Kreuzes. Sein
Hauptkennzeichen ist die Verborgenheit . Nichts, was er tat
oder sagte, wird in der Bibel berichtet - nur sein Name.
In Markus 15,40 wir er "Jakobus der Kleine" genannt. Das
könnte sich auf seine Statur beziehen (er ist vielleicht
klein gewesen) oder auf sein Alter (er war eventuell jünger
als Jakobus, der Sohn des Zebedäus) oder auf seinen Einfluss
(er mag relativ geringen Einfluss unter den Jüngern gehabt
haben).
In Markus 2,14 wird Matthäus (Levi) "Sohn des Alphäus"
genannt. Alphäus war ein häufiger Name; aber es ist möglich,
dass Jakobus und Matthäus Brüder waren, weil ihr Vater
jeweils Alphäus hieß. Auch Jakobus' Mutter wird in Markus
15,40 erwähnt. Sie war bei der Kreuzigung Christi zusammen
mit anderen Frauen anwesend. In Johannes 19,25 wird sie als
Frau des Klopas beschrieben. Weil Klopas eine Form von
Alphäus ist, sehen wir darin ein weiteres Indiz für die
Möglichkeit, dass die beiden miteinander verwandt waren.
Aus allem können wir schließen, dass Jakobus ein kleiner
junger Mann von nur geringer Ausstrahlung war. Wenn er der
Bruder des Matthäus war, hatte er vielleicht dieselbe
demütige Haltung und wollte dem Herrn ohne Applaus und ohne
bemerkt zu werden, dienen. Wie auch immer, lass dir Mut
machen, dass Gott verborgene Leute wie Jakobus benutzt und
sie öffentlich belohnen wird. Eines Tages wird Jakobus in
Christi Tausendjährigem Reich auf einem Thron sitzen und die
zwölf Stämme Israels richten - genauso wie die anderen,
prominenteren Jünger (Luk. 22,30).
Einerlei, ob du von menschlicher Warte aus betrachtet
verborgen oder prominent bist, Gott kann dich gebrauchen
und wird dich mit einem herrlichen ewigen Erbteil belohnen.
J.MacArthur
Zu den zwölf Aposteln gehörte "Thaddäus" (Matth. 10,3).
Ein siegreiches Christenleben erfordert großen Mut.
Thaddäus war ein Mann mit vielen Bezeichnungen. In der
Lutherbibel heißt er in Matthäus 10,3: "Lebbäus mit dem
Zunamen Thaddäus". Er wird auch "Judas, der Sohn des
Jakobus" genannt (Luk. 6,16; Apg. 1,13) und "Judas, nicht
der Iskariot" (Joh. 14,22).
Judas, was bedeutet "der Herr sei gepriesen", war sicher sein
Geburtsname. Später erhielt er dann die Namen Lebbäus und
Thaddäus, um seine Eigenschaften zu charakterisieren.
Wahrscheinlich stammt der Name Thaddäus von seiner Familie.
Das Wort ist von einem hebräischen Wortstamm abgeleitet,
der die weibliche Brust meint. Er heißt demnach also
"Brustkind". Vielleicht war er zu Hause der Jüngste und der
Mutter besonders lieb. Lebbäus ist von dem hebräischen Wort
für "Herz" abgeleitet. Er trug also sozusagen "das Herz auf
dem rechten Fleck". Diesen Namen wird er von seinen Freunden
erhalten haben, die ihn als tapferen Menschen kennen gelernt
hatten.
Die Tradition der frühen Kirche berichtet, Thaddäus sei von
Gott in sehr hohem Maße mit der Gabe der Krankenheilung
ausgestattet worden. Es heißt, ein syrischer König mit Namen
Adgar sei sehr krank gewesen und habe nach Thaddäus
geschickt, um ihn zu heilen. Auf seinem Wege dorthin heilte
Thaddäus Hunderte von Leuten aus ganz Syrien. Als er
schließlich zum König kam, heilte er ihn und predigte ihm
von Christus, und der König wurde Christ. Allerdings kam es
danach zu einem Aufruhr und ein rachsüchtiger Neffe des
Königs warf Thaddäus ins Gefängnis, wo er ihn mit Knüppeln
totschlagen ließ. Wenn diese Tradition der Wahrheit
entspricht, bestätigt sie, dass Thaddäus ein Mann von
außergewöhnlichem Mut war.
Es gehört Mut dazu, für Christus zu sterben, aber auch Mut,
um für Ihn zu leben. Deshalb sagt Paulus: "Gott hat uns
nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der
Kraft und der Liebe und der Zucht" (2. Tim. 1,7). Vertraue
jeden Tag auf Seine Verheißungen und verlass dich auf Seinen
Geist. Nur auf diese Weise kannst du jeder Herausforderung
mit Mut und Zuversicht entgegentreten.
J.MacArthur
Zu den zwölf Aposteln gehörte "Thaddäus" (Matth. 10,3).
Wenn du Christus liebst, wirst du Sein Wort annehmen und
halten.
Radiowellen sind etwas Faszinierendes. Zu jeder Zeit sind
alle Räume deines Hauses mit Stimmen, Klängen und vielen
anderen Geräuschen erfüllt; aber hören kannst du erst etwas,
wenn du ein Radio auf bestimmte Frequenzen einstellst. Das
ist ein modernes Gleichnis für eine geistliche Wahrheit, die
der Herr in Johannes 14,21 lehrt: "Wer meine Gebote hat und
sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt,
wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn
lieben und mich selbst ihm offenbar machen." Damit sagt Jesus
also: "Ich offenbare Mich denen, die Mich lieben - deren
geistlicher Empfänger auf Meine Frequenz eingestellt ist.
Sie empfangen Mein Wort und gehorchen Mir."
Dem biblischen Bericht zufolge ist Thaddäus ein Mann von
wenigen Worten. Seine Frage in Johannes 14,22 ist die
einzige Äußerung, die in der Bibel von ihm berichtet wird.
Sie war durch die Verwunderung über die Aussage in Vers 21
hervorgerufen, der Herr werde sich nur denen offenbaren, die
Ihn lieben. Thaddäus fragte: "Herr, wie kommt es, dass du
dich uns offenbaren willst und nicht der Welt?"
Thaddäus verstand Christi Aussage nicht, weil sie nicht mit
dem landläufigen Messiaskonzept übereinstimmte. Wie die
anderen Jünger erwartete er, Jesus werde augenblicklich die
römische Unterdrückung beseitigen, das Volk Gottes befreien
und ein Reich auf Erden errichten, in dem Er auf dem Thron
Davids als Herr und Erretter regiert. Wie konnte Er das,
wenn Er sich nicht vor allen offenbaren wollte?
In Vers 23 antwortet Jesus, indem Er wiederholt, dass nur
solche, die Ihn lieben, Ihn empfangen können; und sie werden
dann diejenigen sein, in denen Er und der Vater wohnen
wollen.
In diesem kurzen Gespräch zwischen dem Herrn und Thaddäus
geht es tatsächlich um das Herz allen Christentums. Nicht
alle, die sagen, sie liebten Gott, sind wahre Gläubige,
sondern alle, die Christus annehmen und seinem Wort
gehorchen, wie Jesus sagt: "Wenn jemand mich liebt, wird er
mein Wort halten" (Vers 23).
Charakterisiert der Gehorsam dein Leben? Bitte, lass es so
sein! Bedenke: Dein Gehorsam gegen Christus ist das Maß
deiner Liebe zu Ihm.