Mt 7,13
W.MacDonald
»Geht ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und
breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die
auf ihm hineingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der
Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.«
Matthäus 7,13.14
Wenn man sich die religiöse Welt heutzutage betrachtet, dann
erkennt man verwirrend viele Religionen, Bekenntnisse und
Kulte. Und doch gibt es im Grunde nur zwei Religionen, wie
es in unserem heutigen Bibeltext heißt. Auf der einen Seite
ist das weite Tor und der breite, von vielen begangene Weg,
der zur Zerstörung führt. Und auf der anderen ist das enge
Tor und der schmale Weg, der nur von wenigen benutzt wird,
der aber zum Leben führt. Alle Religionen können auf
der einen oder anderen Seite eingeordnet werden. Das
Kennzeichen, das die beiden unterscheidet, ist allein
folgendes: Die eine Religion sagt dem Menschen, was er tun
muß, um sich das Heil zu verdienen; die andere aber sagt ihm,
was Gott getan hat, um das Heil des Menschen zu bewirken.
Der wahre christliche Glaube ist einzigartig, weil er den
Menschen aufruft, das ewige Leben als ein Geschenk im Glauben
anzunehmen. Alle anderen Religionen sagen den Menschen,
daß sie ihre Errettung durch besondere Werke oder
Charaktereigenschaften erst verdienen müssen. Das Evangelium
erzählt, wie Jesus Christus das Werk vollendet hat, das nötig
war zu unserer Erlösung. Alle anderen religiösen Systeme
erzählen den Menschen, was sie tun müssen, um sich selbst zu
erlösen. Zwischen beiden ist ein entscheidender Unterschied:
zwischen einem Tun, das sich erst jetzt und laufend
vollzieht, und einem Tun, das schon längst abgeschlossen ist.
Die allgemeine Vorstellung ist die, daß die guten Menschen in
den Himmel kommen und die schlechten in die Hölle. Aber die
Bibel zeigt uns, daß es eigentlich überhaupt keine guten
Menschen gibt, und daß die einzigen, die in den Himmel
kommen, ganz genauso Sünder sind, mit dem Unterschied, daß
sie durch Gottes Gnade erlöst wurden. Das Evangelium von
Jesus Christus macht uns allen Stolz und eigenes Rühmen
unmöglich: Es sagt dem Menschen, daß es keinerlei
verdienstvolle Taten gibt, die er tun könnte, um die Gunst
Gottes zu gewinnen, weil er tot ist in seinen Sünden und
Übertretungen. Alle anderen Religionen nähren dagegen den
Stolz des Menschen, indem sie ihm zu verstehen geben, daß
er sehr wohl etwas tun kann, um sich selbst zu retten
oder zumindest bei seiner Errettung mitzuhelfen.
Alle falschen Religionen »erscheinen einem Menschen gerade,
aber zuletzt sind es Wege des Todes« (Sprüche 14,12). Das
Heil, das man dadurch erlangt, daß man an den Herrn Jesus
Christus glaubt, erscheint den Menschen dagegen als »zu
leicht«, aber nur das ist der Weg, der zum Leben führt.
In falschen Religionen gilt Christus nur als einer neben
anderen. Im wahren christlichen Glauben dagegen ist Jesus
Christus alles.
In anderen Religionen gibt es keine wirkliche Gewißheit des
Heils, weil ein Mensch niemals sicher sein kann, ob er genug
gute Werke von der rechten Art getan hat. Derjenige aber,
der an Christus glaubt, kann wissen, daß er errettet ist,
weil es nicht um seine eigenen Werke, sondern um das Werk
Christi für ihn geht.
Es gibt nur zwei Religionen - die eine ist die des Gesetzes,
die andere die der Gnade. Die eine führt zum Verderben und
zum Tod, die andere zur Rechtfertigung und zum Leben.