Maleachi

Mal 1,2 W.Nee Ist nicht Esau Jakobs Bruder? spricht der Herr; und doch habe ich Jakob geliebt. Maleachi 1,2

Gott hat in der Tat gesagt: »Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehaßt« (Römer 9,13), und wen er liebt, den segnet er. Das ist eine sehr ernste Sache. David fehlte, und auch Abraham machte Fehler, Isaak war schwach und Jakob listig, dennoch ruhte auf ihnen allen Gottes Segen. Du heute bist vielleicht ein viel besserer Mensch als Jakob, aber wenn du nicht Gottes Wohlwollen genießt, was wird dann aus dir? Lerne, den Segen Gottes hochzuschätzen und auf alles, wodurch du ihn verwirken könntest, mit Argwohn zu blicken. Denn zugesagt ist er auch dir. Vielleicht bist du in Versuchung gewesen, irgendeinen Bruder zu verachten, weil ihm weniger Begabungen geschenkt sind als dir, und trotzdem segnet Gott ihn! Und du? Wieder und wieder hast du das richtige getan, und doch ist sein Segen ausgeblieben! Wagst du zu sagen, Gott habe geirrt? Hüte dich davor, an Gottes Gnadenwahl Anstoß zu nehmen! Wenn wir einen anderen Menschen um seine Berufung beneiden, kann sich das auf unsere eigene - wisse, daß sie da ist! - verheerend auswirken. Ob wir Frucht für Gott bringen, hängt von seinem Segen ab, aber es kann leicht geschehen, daß wir durch unser Reden, unsere Haltung, unsere Ansichten den Segensstrom aufhalten. Vertrauen wir auf Gott, daß er uns so behandelt, daß wir nach seinem Segen fragen und ohne seinen Segen nicht leben können.





S.Keller Maleachi 1, 2: «... Womit hast du uns lieb?»

Nach dem Zusammenhang ist das eine ungläubige Gegenrede Israels auf die feierliche Erklärung Gottes: "Ich habe euch lieb", als wollten sie sagen: "Tue nach unseren Wünschen, dann wollen wir an deine Liebe glauben." Stehst du auch so zu Gottes Liebe, mein Herz, daß du erst nach erfüllten irdischen Hoffnungen dich willst überzeugen lassen, daß er dich liebt? Kann nicht im Versagen dieser selbstsüchtigen Glücksträume mehr Liebe sich bergen als in ihrer Gewährung. Außerdem steht uns im Neuen Testament solch eine Entgegnung überhaupt nicht zu Gesicht. Denn er hat uns in und mit Jesus lieb! Dadurch, daß er uns Jesum gesandt hat und noch dazu, daß er ihn so gesandt hat, als den Menschensohn, der uns ganz nahe kommen sollte, der für uns starb und jetzt für uns lebt, ist eine ununterbrochene Kette von Liebesströmen geschaffen worden, der wir uns aussetzen können. Wer in der Willensrichtung auf Gott hin sich mit Jesu täglich verbindet, kann unmöglich im Zweifel darüber bleiben, ob ihn Gott liebt oder fragen: womit hast du uns lieb?

Wir danken dir, lieber Vater im Himmel, daß deine Liebe in Jesu Christo sich täglich um uns kümmert und uns aufsucht in unseren Verirrungen und uns erhellt in dunklen Stunden. Was wären wir ohne deine Liebe! Behalte uns weiter lieb in Christo Jesu und um seinetwillen. Amen.