Nahum

Nah 1,2 C.H.Spurgeon ,,Der Herr ist ein eifriger Gott." Nah. 1, 2.

Dein Herr ist sehr eifersüchtig auf deine Liebe, du liebe, gläubige Seele. Hat Er dich erwählt? dann kann Er's nicht ertragen, daß du einen andern Ihm vorziehst. Hat Er dich mit seinem eignen Blut erkauft? dann kann Er's nicht leiden, wenn du meinst, du seiest dein eigen, oder du gehörest dieser Welt an. Er hat dich mit einer solchen Liebe geliebt, daß Er nicht wollte ohne dich im Himmel bleiben; lieber wollte Er sterben, als daß du solltest umkommen, und es ist Ihm unerträglich, daß sich etwas zwischen Ihn und deines Herzens Liebe dränge. Er ist sehr eifersüchtig auf dein Vertrauen. Er leidet nicht, daß du dich auf einen fleischlichen Arm verlässest. Er duldet es nicht, daß du dir löcherige Brunnen gräbst, während dir der überströmende Born lebendigen Wassers umsonst fließt. Wenn wir uns auf Ihn lehnen, ist's seine Freude, wenn wir aber unsre Anhänglichkeit und Abhängigkeit auf einen andern übertragen, wenn wir uns auf unsre eigne Weisheit verlassen, oder auf die Weisheit eines Freundes, oder was das Allerschlimmste ist, wenn wir auf unsre eignen Werke unser Vertrauen setzen, dann hat Er Mißfallen an uns und züchtigt uns, damit Er uns wieder zu sich ziehe. Er ist auch sehr eifersüchtig auf unsre Gesellschaft. Mit niemand sollten wir so fleißig Umgang haben, wie mit unserm Herrn Jesus. Nur in Ihm allein bleiben, das ist treue Liebe; aber mit der Welt uns abgeben, im fleischlichen Trost genügende Linderung unsers Elends finden, seiner unsichtbaren Gemeinschaft sogar den Umgang mit unsern Mitchristen vorziehen, das ist eine Beleidigung für unsern eifersüchtigen Herrn. Er möchte allein, daß wir in Ihm bleiben, und seine beständige Gemeinschaft genießen; und manche Heimsuchung, die Er uns sendet, hat nur den Zweck, unsre Herzen von der Kreatur zu entwöhnen und sie um so inniger an Ihn zu fesseln. Dieser Eifer, der uns in Christi Nähe zurückhalten möchte, ist auch ein Trost für uns, denn wenn Er uns so sehr liebt, daß Ihm unsre Liebe nicht gleichgültig ist, so können wir versichert sein, daß Er nicht duldet, daß uns etwas schade, und daß Er uns beschützen wird gegen alle unsre Feinde. Ach, daß wir doch heute die Gnade empfingen, unsre Herzen in unbefleckter und heiliger Reinheit zu bewahren für unsern Geliebten, und mit geheiligter Hingebung an Ihn die Augen allen Verführungen der Welt zu verschließen!