Hos 14,3
D.Rappard
Nehmet diese Worte mit euch und bekehret euch zum
Herrn und sprechet: Vergib uns alle Sünde und tue
uns wohl.
Hos. 14,3.
Welch einen lieblichen Unterricht gibt der Heilige Geist,
der durch den Propheten sprach, dem von seinem Gott
abgefallenen und ins Unglück geratenen Volk. Es ist wie wenn
die Mutter ihrem Kindlein das Gebet vorspricht, oder wie wenn
ein Führer den Verirrten bei der Hand nimmt und ihn Schritt
für Schritt zum Ort der Sicherheit leitet. - Die Mahnung
kann auch einer einzelnen Seele gelten. Gilt sie vielleicht heute
dir? Dann laß dich durch diesen ernsten und doch so zarten Ruf
führen. K e h r e d i c h z u m H e r r n! Nimm diese Worte
mit, gerade wie sie hier stehen und flehe: V e r g i b m i r
a l l e S ü n d e! Das Erste, wonach die kranke Seele lechzt,
ist: Vergebung. Wer eine schwere Last trägt, sehnt sich nach
Befreiung! T u e m i r w o h l! ruft er dem Helfer entgegen.
So ging es dem wackern Pilgrim Christ, als er sich
aufmachte auf die Reise zur hochgebauten Stadt. Wie eine
unerträgliche Bürde drückten ihn seine Sünden. Da kam er an
das Kreuz, und siehe, die Last löste sich von seinen Schultern
und versank in Christi Grab. Und Christ sprang auf vor Freuden
und jauchzte: Er hat mir Ruhe gegeben durch sein Leiden
und Leben durch seinen Tod.
Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
Ob Stürme auch drohen von fern,
Mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!