Daniel

Dan 11,32 C.H.Spurgeon ,,Das Volk, so ihren Gott kennen, werden sich ermannen." Dan. 11, 32.

Jeder Gläubige weiß, daß Gott erkennen die höchste und beste Stufe aller Erkenntnis ist; und diese geistliche Erkenntnis ist für den Christen eine Quelle der Stärkung. Sie kräftigt seinen Glauben. Wenn in der Heiligen Schrift von Gläubigen die Rede ist, so werden sie immer als solche erwähnt, die erleuchtet und gelehrt sind vom Herrn; es heißt von ihnen: ,,sie haben die Salbung von Dem, der heilig ist;" und es ist des Heiligen Geistes besonderes Amt, sie in alle Wahrheit zu leiten, auf daß ihr Glaube gemehrt und gestärkt werde. Die Erkenntnis macht, wie den Glauben, so auch die Liebe stark und mächtig. Die Erkenntnis öffnet die Pforte, und durch die geöffnete Pforte erblicken wir unsern Heiland. Oder, um ein andres Gleichnis zu brauchen, die Erkenntnis malt das Bild Jesu, und wenn wir dies Bild erblicken, so lieben wir Ihn; wir können keinen Christus lieben, den wir nicht kennen, von dem wir nicht wenigstens etwas wissen. Wenn wir nur wenig von den Vorzügen Jesu, von dem, was Er für uns getan hat und noch immer für uns tut, in uns erfahren haben, so können wir Ihn nicht sehr lieben, aber je mehr wir Ihn kennen lernen, umso mehr werden wir Ihn lieb gewinnen. Die Erkenntnis stärkt auch unsre Hoffnung. Wie können wir auch etwas hoffen, von dessen Vorhandensein wir nichts wissen? Die Hoffnung ist ein Fernrohr, aber wenn wir keine Anweisung empfangen, wohin und wie wir es richten sollen, so steht unsre Unwissenheit vor der Öffnung, und doch können wir nichts sehen. Die Erkenntnis gibt unsrer Hoffnung Ziel und Zweck, und wenn wir durch das klare, kristallhelle Glas schauen, so erblicken wir die Herrlichkeit, die an uns soll offenbar werden, und wir genießen sie im voraus voll freudiger Zuversicht. Die Erkenntnis gibt uns Gründe zum Ausharren in Geduld. Wie sollen wir Geduld üben, es sei denn, daß wir etwas wissen von dem barmherzigen Mitleid Jesu Christi, und den Segen begreifen, welcher aus der Züchtigung, die unser himmlischer Vater uns zusendet, uns erwachsen soll? Auch gibt es keine einzige Gnade für den Christen, welche, durch Gottes Willen, nicht gekräftigt und zur Vollendung gebracht wird durch heilsame Erkenntnis. Wie wichtig ist es darum, daß wir nicht allein wachsen in der Gnade, sondern auch in der ,,Erkenntnis" unsres Herrn und Heilandes Jesu Christi.