Hes 18,32
D.Rappard
Ich habe keinen Gefallen am Tod des Sterbenden,
spricht der Herr. Darum bekehret euch, so werdet ihr
leben.
Hesek. 18,32.
Du großer, heiliger Gott hast es mit der Tat bewiesen, daß
Du keinen Gefallen hast am Tode des Sterbenden. Hast
Du doch Dein Liebstes, Deinen eingeborenen Sohn, gegeben,
um die im Tode gefangenen Menschen zu erlösen. Hast Du
doch Deinen Geist gesandt, um mit ihnen zu rechten und sie zu
überreden, sich zu Dir zu kehren. O, wüßten es doch alle, die
sich fern von Dir in Sünde und Elend befinden, wie glücklich
sie sein könnten bei Dir!
In demselben Kapitel fragt der Herr: Meinest du, daß ich
Gefallen habe am Tode des G o t t l o s e n? Ein Gottloser
ist in Gottes Augen ein Sterbender; darum der ergreifende
Ausdruck unseres Textes. Ein Gottloser ist nicht
notwendigerweise ein Verbrecher. Er mag nach außen sehr ehrbar
sein; aber wenn er l o s ist von G o t t, so ist er ein Sterbender.
Vielleicht fällt dies Büchlein in die Hand eines von Gott
Entfremdeten. Vielleicht hat die Seele Zeiten gekannt, wo
Gottes Nähe ihr Frieden gab, und nun ist sie fern. Solch einem
Verirrten sagt der Herr: Kehre dich zu mir! Ich habe keinen
Gefallen am Tode des Sterbenden. Meine Arme sind dir offen.
Ich gebe dir Leben.
Wir sollen nicht verloren werden;
Gott will, uns soll geholfen sein.
Deswegen kam der Sohn auf Erden
Und nahm hernach den Himmel ein;
Deswegen klopft er für und für
So stark an unsers Herzens Tür.