Jer 48,10
W.MacDonald
»Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt.«
Jeremia 48,10
Das Werk des Herrn ist so wichtig, dringend, erhaben und
ehrfurchtgebietend, daß ein Fluch auf jedem liegt, der es
nachlässig tut. Gott, der das Beste will und auch verdient,
kann Faulheit, Zögern, Halbherzigkeit und schlampige Methoden
nicht ertragen. Wenn wir an die unendlich wichtigen Dinge
denken, um die es geht, wundert uns das nicht.
Im Herbst 1968 gab ein junger Christ in Prag einem anderen
jungen Tschechen namens Jan Palach Zeugnis. Jan zeigte
aufrichtiges Interesse, worauf der Christ ihm versprach,
ein Neues Testament vorbeizubringen. Er war voller guter
Absichten, ließ aber Wochen verstreichen, bevor er das Neue
Testament überhaupt besorgte. Dann schob er es immer wieder
auf, es vorbeizubringen.
Am 16. Januar 1969 stand Jan Palach auf dem Wenzelsplatz,
übergoß sich mit Benzin und verbrannte sich. Er hat es nicht
mehr erlebt, das ihm versprochene Neue Testament auch nur zu
sehen.
Gute Vorsätze sind nicht genug. Es wird oft gesagt, daß die
Straßen der Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert sind. Aber
durch sie wird die Arbeit nicht getan. Sie müssen in Taten
umgesetzt werden. Im folgenden einige Möglichkeiten, wie das
geschieht:
Erstens: Lehnen wir es niemals ab, wenn der Herr uns deutlich
macht, eine x-beliebige Tat oder einen Dienst für Ihn zu
tun. Wenn Er Herr ist, haben wir ihm ohne Wenn und Aber zu
gehorchen. Zweitens: Schieben wir die Sache niemals auf.
Verzögerungen sind tödlich. Sie rauben anderen Hilfe und
Segen und erfüllen uns mit Schuld und Gewissensbissen.
Drittens: Tun wir es sorgfältig. »Alles, was deine Hand
zu tun findet, das tue mit deiner Kraft« (Prediger 9,10,
Elberf. Fußnote). Wenn es überhaupt zu tun wert ist, dann
ist es auch wert, gut getan zu werden. Schließlich: Tun wir
es zur Ehre Gottes. »Ob ihr nun esset oder trinket oder
irgend etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes« (1. Korinther
10,31).
Wir sollten alle mit der Gesinnung von Amy Carmichael
(1867-1951, englische Indienmissionarin und Dichterin)
erfüllt sein, die schrieb: »Die Gelübde Gottes sind auf mir.
Ich kann mich nicht aufhalten, mit Schatten zu spielen oder
irdische Blumen zu pflücken, bis ich mein Werk getan und
darüber Rechenschaft abgelegt habe.«