Jes 51,12
C.H. Spurgeon
Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist du denn, daß du
dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben, und vor
Menschenkindern, die wie Gras vergehen. Jes. 51, 12.
Tote Fische.
"Es sind tote Fische, welche den Strom hinuntergetrieben
werden."
Lebendige Fische mögen zwar zuweilen mit dem Strom schwimmen,
aber tote Fische müssen dies immer tun. Es gibt von ihnen die
Menge, in allen Wassern; tote Seelen, soweit wir das wahrste
Leben in Betracht ziehen, auch diese treiben und treiben und
treiben stets, wie der Strom sie führt. Ihre erste Frage ist:
Was ist Sitte? Gottes Gesetz gilt ihnen wenig, aber die
ungeschriebenen Regeln der Gesellschaft haben eine Macht über
sie, der gegenüber sie nie an Widerstand denken. Wie der Vikar
von Bray können sie sich immer rundherum drehen, wenn der Strom
im Wirbel läuft; oder wie der Faule können sie gemächlich
bleiben, wenn das Wasser ein stehendes ist. Sie fühlen
Ehrfurcht vor dem Spott des Narren und bitten ihren Nachbar um
Erlaubnis zu atmen.
Ist es recht, in einem solchem Zustand zu sein? Jeder von uns
muß für sich selber vor Gott Rechenschaft ablegen: sollte dann
nicht jeder für sich selber handeln? Wenn wir der Menge folgen,
Übel zu tun, so wird die Menge das Übel weder entschuldigen,
noch die Strafe dafür verringern. Gute Menschen sind gewöhnlich
berufen worden, allein zu wandeln. Wir können reichlich
sündigen, indem wir passiv dem Lauf dieser Welt nachgeben; aber
heilig und fromm sein, dazu gehört mancher Kampf, so manche
Träne.
Wo bin ich nun? Segle ich in jener großen Flotte, welche die
schwarze Flagge führt, unter dem Konteradmiral Apollyon, der
das Schiff "Mode" kommandiert? Wenn dem so ist, dann werde ich,
wenn alle diese Barken zugrunde gehen, auch mit umkommen.
Besser, sich von der Gesellschaft zu trennen, eine andere
Flagge zu hissen und einem anderen Herrscher zu dienen!
Komm, mein Herz, kannst du gegen den Strom schwimmen? Es ist
der Weg des Lebens! Die Wasser, die dir Widerstand leisten,
werden dich nur waschen und reinigen, und du sollst zu dem
ewigen Urquell aufsteigen und nahe bei deinem Gott und Ihm
gleich sein.
O Du, der Du der Herr des schmalen und engen Weges bist, hilf
mir, den Durchgang zur Herrlichkeit und Unsterblichkeit zu
erzwingen.
(Th.Manton)