Jesaja

Jes 50,5 C.Eichhorn Die Losung der Ganzen Ich gehe nicht zurück. Jes. 50, 5

Dies war die Losung des Knechtes Gottes, der in Jesu erschienen ist. Der Heiland ging unentwegt voran. Nichts konnte ihn aufhalten, kein "Schone deiner!", das ihm ein Petrus zurief. Als er seine letzte Reise nach Jerusalem antrat, lesen wir: "Er wandte sein Angesicht stracks nach Jerusalem." Er wußte, es stand ihm Schauerliches dort bevor. Aber er bog nicht ab, er hielt nicht still, er ging stracks voran. "Ich gehe nicht zurück", muß auch unsere Losung sein, wenn wir einmal den Lauf zum himmlischen Ziel angetreten haben. Das alte Braunschweiger Wappen zeigt ein Roß in gestrecktem Lauf mit der Inschrift: nunquam retrorsum! ("Niemals zurück!"). Es darf keinen Stillstand geben. Stillstand ist Rückgang. Denn die menschliche Seele ist immer in Bewegung. Befindet sie sich nicht in der Richtung zu Gott hin, so ist sie auf der Flucht von Gott weg. Der Heilige Geist läßt nicht ab, uns vorwärts und nach oben zu ziehen. Geben wir ihm nicht statt, so geht's zurück und nach unten. "Ihr liefet fein; wer hat euch aufgehalten, der Wahrheit nicht zu gehorchen?" So schreibt Paulus den Galatern. Sie ließen sich abwenden von dem, der sie gerufen hatte. Wie kam dies? Nach den Tagen der ersten Freude und des unbeschreiblichen Glücks, das sie in Jesu empfinden durften, trat eine Ebbe ein. Sie waren nicht mehr so gehoben; an Stelle des Seligkeitsgefühls trat eine gedrückte Stimmung. Nun fanden Irrlehrer bei ihnen Eingang, die sie vom Gnadenweg auf den Gesetzesweg lenkten. Sie sollten sich beschneiden lassen und die jüdischen Gesetze beobachten. Der Glaube an den Herrn Jesus genüge noch nicht. Heutzutage kommen Adventisten an erweckte Seelen heran und machen ihnen die Heiligung des Sonnabends zur Pflicht. Aller Niedergang in der Kirche soll dadurch entstanden sein, daß man den Sabbat durch den Sonntag ersetzt hat. Andere bringen wieder anderes daher. Es kommt so oft darauf hinaus, daß man etwas nachhelfen will, als ob es nicht genüge, daß man sich bloß auf den Heiland verläßt und in seine Gemeinschaft immer mehr eindringt. Man will weiterkommen und kommt zurück. Nein, laßt uns nur an unser Haupt uns halten und zu ihm hin wachsen! Immer tiefer in ihn hinein! Laßt uns in den Linien weitergehen, in die uns Gottes Gnade zuerst gestellt hat (Phil. 8, 16)!