Jes 40,7
Ch.Spurgeon
"Alles Fleisch ist Gras und alle seine Anmut wie die Blume
des Feldes! Das Gras wird dürr, die Blume welkt; denn der
Hauch des Herrn weht darein." Jesaja 40,6-7
Wenn der Geist Gottes sein Werk in einer Seele anfängt,
beginnt alles, was vom Fleisch ist, zu verdorren. Wir
wissen, daß da, wo die Gnade wirkt, die Freude an den Lüsten
des Fleisches aufhört. Wenn der Geist Gottes in uns Wohnung
macht, wird das, was uns bis dahin süß war, bitter, was hell
und glänzend war, trübe. Ein Mensch kann nicht die Sünde
liebhaben und zugleich im Besitz des göttlichen Lebens sein.
Die Welt mit ihrer Lust ist in den Augen der nicht
Wiedergeborenen so schön wie die mit Blumen bedeckten Wiesen
im Frühling; dagegen ist sie der wiedergeborenen Seele wie
eine Wüste, wie ein unbewohntes Land. Von den Dingen, an
denen wir früher unsere Lust hatten, sagen wir jetzt:
"Eitelkeit der Eitelkeiten; alles ist eitel." Die
Erdenfreuden sind uns ein Ekel, und wir wundern uns,
daß sie uns je ein Genuß sein konnten.
Beachte weiter: Wenn der Heilige Geist kommt, zerstört er
jede Blume des Fleisches; das heißt, er verdorrt auch unsere
eigene Gerechtigkeit. Ehe der Geist Gottes kam, hielten wir
uns selbst für sehr gut. Wir hielten uns für moralisch,
ja für religiös. Wir wagten es in unserem Stolz, uns
einzubilden, daß wir nicht so schlimm seien, wie das Wort
Gottes uns beschreibt. Oh, lieber Leser, wenn der Geist
Gottes die Güte deines Fleisches anbläst, wird seine
Schönheit verwelken wie eine Blume, und du wirst einen
anderen Eindruck bekommen. Wenn du die Beweggründe deines
Tuns gründlich erforschst, wirst du so viel Böses in dir
finden, daß du mit dem Zöllner rufst: "Gott, sei mir Sünder
gnädig!"