Jesaja

Jes 32,2 S.Keller Jes. 32, 2: «Daß ein jeglicher unter ihnen sein wird ... wie der Schatten eines großen Felsen im trockenen Lande.

Im Orient, dem wasserarmen, bietet selten ein Baum wertvollen Schatten; aber ein großer Felsen spendet kühlen Schatten, der dem Verschmachtenden zum erquickenden Ruheplatz wird. Was ist das dann für eine herrliche Verheißung! Man sucht heutzutage nach großen, starken Persönlichkeiten und schätzt deren Einfluß in allen Gebieten aufs höchste. Ist denn die Kraft Gottes, die aus schwachen Herzen solche segensreichen Felsenmänner schafft, nicht mehr an der Arbeit? Mach dir keine Gedanken um andere, sondern setze dich einmal in die Stille vor deinen Gott mit der Frage: Herr, kann ich nicht für ein paar arme Schlucker oder angefochtene Frauen oder gescheuchte Kinderseelen solch ein Felsen werden? Warum nicht? Wenn du dich selbstlos an deinen Gott hingibst und auf ihn achtest, kann er dir das Herz festmachen, daß du selbst gewiß wirst in seiner Liebe und festgegründet stehst im Glauben. Dann werden die Verschmachtenden kommen und im Schatten deiner Gewißheit ihre Bangigkeit verlieren. Einer wird's dem andern sagen, und deine Pfleglinge werden sich mehren, je heißer die Glut der Zeitnot brennt. Felsen, die kühlen Schatten spenden, euch segnet der Herr!

O, Herr Jesus, nimm mich in deine Hände und mach du etwas aus mir zum Heil der anderen. Die Not nach Felsen ist groß. Laß mich in dir gegründet sein und dann segne mein Beispiel und mein Wort an anderen! Amen.