Jes 9,6
C.Eichhorn
Die Namen des neugeborenen Kindes (II)
Er heißt Ewig-Vater, Friedefürst, auf daß seine Herrschaft
groß werde und des Friedens kein Ende. Jes. 9, 5.6
Ewig-Vater ist der dritte Doppelname. In diesem Wunderkind
hat sich der Vater offenbart. In Jesus ist Gott der Vater
uns faßbar geworden. Aus ihm strahlt uns die Liebe des
Vaters entgegen. Er läßt uns hineinschauen ins Herz und in
die Gedanken des Vaters. Er sagte es uns, daß es "unser"
Vater ist. Ihm hat der Vater alles übergeben. Er konnte
sagen: "Ich und der Vater sind eins." "Wer mich sieht, der
sieht den Vater." Darum beseelt ihn die väterliche Liebe.
Er meint es mit den Seinen von Herzen gut. Wie ein Vater
waltete er im Kreis der Apostel. Wir hören aus seinem Mund
die Anrede "Mein Sohn" (Matth. 9, 2), "Meine Tochter" (Luk.
8, 48). Die leiblichen Väter haben wir als unsere Erzieher
nur eine Zeitlang (Hebr. 12, 9.10). "Vater und Mutter
verlassen mich, aber der Herr nimmt mich auf" (Ps. 27, 10).
Der Heiland bleibt uns. Seine liebende Fürsorge und
freundlich ernste Zucht wird nie unterbrochen. "Er ist
gestern und heute und derselbe in alle Ewigkeit" (Hebr. 13,
8). Friedefürst: Er ist ein Fürst, der Frieden bringt.
Die Fürsten und Gewaltigen dieser Welt sind meist nicht
Friedensbringer, sondern Friedensstörer. Die Macht- und
Länder- oder Geldgier stiftet immer neue Kriege. So
wird durch die Machthaber die Erde zum blutgetränkten
Schlachtfeld. Die Seufzer über Bedrückung und Gewalttat
hören nicht auf. Der Neugeborene ist ein Fürst des Friedens.
Sein Friedensreich soll noch einmal groß und weltumfassend
werden. Dies geschieht, wenn er wiederkommt mit großer Kraft
und Herrlichkeit. Nun tritt er die Königsherrschaft auf
Erden an. Dann haben die Kriege ein Ende. Denn die
Unruhestifter und Gewalttätigen, die Räuber und Ungerechten,
alle Feinde Gottes und seines Gesalbten werden weggeräumt.
"Ein Gerechter herrscht nun unter den Menschen. Er herrscht
in der Furcht Gottes (vgl. Jesaja 11, 3) und ist erquickend
wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, am Morgen
ohne Wolken, da vom (erwärmenden) Glanz das Gras ans der Erde
wächst" (2. Sam. 23, 3. 4). Nun wird die Erde zu einem
Garten Gottes. - Der Friede ruht auf der Gerechtigkeit. Aus
der Sünde entspringen Streit und Krieg. Jetzt begründet der
Friedefürst seine Herrschaft in den Herzen derer, die sich
ihm öffnen und ergeben. Der Friede der Gotteskinder ruht auf
Gericht und Gerechtigkeit. Der faule Friede des alten
Menschen muß zerstört und das alte Wesen nach allen Seiten
gerichtet werden. An Stelle der Ungerechtigkeit, von der wir
beherrscht sind - denn "die Sünde ist das Unrecht" (1.Joh.
3, 4) - muß die Gerechtigkeit treten, die Gott uns am Kreuz
seines Sohnes bereitet. Wenn wir dann gerecht geworden sind
durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott.