Hl 2,13
C.H.Spurgeon
Arznei für Zweifler.
,,Stehe auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne, komm her!"
Hohel. 2, 13.
Am besten stärkst du deinen Glauben in der Gemeinschaft mit
Christus. Gehst du mit deinem Heiland um, so kannst du
unmöglich im Unglauben leben. "Seine Linke liegt unter meinem
Haupt und Seine Rechte herzet mich." Wenn ich solche Liebe
erfahre, dann darf ich nicht zweifeln. "Ich sitze unter dem
Schatten, des ich begehre, und Seine Frucht ist meiner Kehle
süße; Er führet mich in den Weinkeller, und die Liebe ist Sein
Panier über mir." Ja, wenn das der Fall ist, dann glaube ich.
Wenn ich mit Ihm Abendmahl halte, so ist mein Unglaube beschämt
und er verhüllt sein Haupt.
Redet, die ihr auf grünen Auen geweidet und zum frischen Wasser
geführt werdet; die ihr von Seinem Stecken und Stab getröstet
werdet, und kein Unglück fürchtet, ob ihr schon wandertet im
finstern Tal, denn Er ist bei euch; redet, die ihr gesessen
habt zu Seinen Füßen mit Maria, oder die ihr an Seinem Busen
laget wie der Lieblingsjünger Johannes: habt ihr denn nicht
erfahren, daß in der Nähe eures Heilandes euer Glaube stark
ward, und wenn ihr Ihn verließet, daß dann euer Glaube
ermattete? Es ist unmöglich, Christus in die Augen zu blicken
und doch an Ihm zu zweifeln. Wenn du Ihn nicht sehen kannst,
dann zweifelst du; aber du m u ß t glauben, wenn dein Freund
mit dir redet und spricht: "Stehe auf, meine Freundin, meine
Schöne, und komm her." Dann gibt's kein Zögern und Zaudern; du
mußt dich aufmachen aus den Niederungen deines Zweifels und die
Höhen der Glaubensgewißheit erklimmen.