Sprüche

Spr 11,24 W.Nee Mancher teilt mit vollen Händen aus und bekommt immer noch mehr. Sprüche 11,24

Gottes Regel bei materiellen Gütern ist die, welche für das Manna in der Wüste galt: »Wer viel gesammelt hatte, hatte keinen Überschuß, und wer wenig gesammelt hatte, dem mangelte nichts« (2. Mose 16,18 und 2. Korinther 8,14 f.). Wer also wenig sammelt, wird keinen Mangel leiden, wer dagegen viel ansammelt, muß damit rechnen, daß ihm kein Überschuß bleibt. Den Wert dieser Fügung haben manche von uns in ihrem eigenen Dasein erfahren. Tragen wir Lasten derer, die wenig sammeln, so sorgt Gott dafür, daß wir selber viel sammeln; denken wir dagegen nur an unseren eigenen Bedarf, dann können wir im besten Fall hoffen, etwas zu erwerben, aber nur so viel, daß wir keinen Mangel leiden.

Unseren Brüdern in Christus helfen zu können, ist ein Vorrecht, auch wenn dabei der Hauptteil unseres Einkommens dahingeht. Wer nur zu nehmen gelernt hat, empfängt nur selten; die aber, die gelernt haben, anderen zu geben, empfangen ständig und haben immer einen Überschuß, den sie verteilen können. Je mehr man anderen gibt, desto mehr wächst das eigene Einkommen; je mehr du sparst, desto mehr wirst du von »Rost« und »Dieben« verfolgt.





W.MacDonald »Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt immer mehr, und einer, der mehr spart, als recht ist, und es gereicht ihm nur zum Mangel.« Sprüche 11,24

Der Heilige Geist teilt uns hier ein köstliches Geheimnis mit. Es steht im Gegensatz zu allem, was wir erwarten würden und stellt sich doch immer wieder als wahr heraus. Das Geheimnis ist das folgende: Je mehr du gibst, desto mehr hast du. Je mehr du hortest, desto weniger hast du. Großzügigkeit vervielfacht sich. Knauserigkeit dagegen bringt nur Armut hervor. Bei uns gibt es ein Sprichwort, das heißt: »Was ich verschenkte, das habe ich; was ich ausgab, das habe ich gehabt; was ich für mich behielt, das habe ich verloren.«

Das heißt nun nicht, daß man in derselben Währung ernten wird, mit der man gesät hat, daß der treue Haushalter also in finanziellem Sinne reich wird. Aber er mag vielleicht Geld säen und gerettete Seelen ernten. Oder er sät Freundlichkeit und erntet Freunde. Oder er gibt Mitgefühl und bekommt Liebe dafür.

Es bedeutet, daß ein großzügiger Mensch einen Lohn erntet, den andere gar nicht kennen können. Er öffnet beispielsweise einen gerade angekommenen Brief und liest, daß das Geldgeschenk, das er geschickt hat, einer dringenden Not genau zum richtigen Zeitpunkt und mit genau dem richtigen Betrag abgeholfen hat. Er erfährt, daß das Buch, das er für einen jungen Gläubigen gekauft hat, von Gott dazu benutzt wurde, die ganze Richtung im Leben dieses Menschen zu ändern. Er hört, daß eine Freundlichkeit, die er im Namen Jesu an einem anderen getan hat, ein Glied in einer ganzen Kette von Ereignissen war, die zur Errettung dieses Menschen führten. Und deswegen ist er selig und glücklich. Seine Freude kennt keine Grenzen. Er würde nie mit jemandem tauschen wollen, der äußerlich gesehen mehr besitzt als er.

Die andere Seite dieser Wahrheit liegt darin, daß Horten immer zu Armut führt. Wir können kein wirkliches Gefallen an dem Geld empfinden, das auf der Bank liegt. Es verführt uns vielleicht zu einem falschen Gefühl der Sicherheit, aber es kann uns keine wahre und dauernde Freude verschaffen. Alle mageren Zinsen, die dieses Geld bringen mag, sind unbedeutend verglichen mit der Spannung und Freude, die man empfindet, wenn das Geld für die Ehre Jesu Christi eingesetzt wird und dafür, daß unser Mitmenschen Segen empfangen. Der Mensch, der mehr für sich behält, als angemessen ist, hat vielleicht ein dickes Bankkonto, aber nur ein kleines Freudenkonto in diesem Leben und auch nur ein geringes Guthaben bei der Himmelsbank.

Der heutige Bibelvers ist nicht nur dazu da, uns einen göttlichen Grundsatz klarzumachen, sondern auch, um uns vor eine göttliche Herausforderung zu stellen. Der Herr sagt zu uns: »Probier es doch selbst aus. Stell mir deine Brote und Fische zur Verfügung. Ich weiß wohl, du hattest sie eigentlich für dein eigenes Mittagessen gedacht. Aber wenn du sie mir überläßt, dann wird reichlich für dich dasein und außerdem noch für Tausende anderer Menschen. Und denke nur an die Befriedigung, die du dann fühlst, wenn du weißt, daß ich dein Essen gebraucht habe, um eine große Menge damit zu speisen.«