Sprüche

Spr 2,3 S.Keller Sprüche 2, 3 - 4: «So du mit Fleiß danach rufest und darum betest, so du sie suchest wie Silber und nach ihr forschest wie nach Schätzen ...»

Die Hälfte des Genies ist der Fleiß, und wer will haben, der muß graben. Auch Gotteserkenntnis und Schriftverständnis fällt nicht mühelos wie das Manna Israels nieder, sondern ist der Segen des Suchens und Forschens. Ist mir meines Gottes Sache so wichtig, daß ich meines Herzens Interesse dran wende, dann offenbart sich mir mancher zuerst verschlossener Spruch. Vor den Leuten bei der Besprechung der Schrift sieht es oft aus, als wenn einem das plötzlich so unvermittelt zufiele (ich leugne nicht, daß auch das bisweilen im Augenblick geschehen kann), aber in Wirklichkeit setzt sich das alles aus lang vorhergegangenem Suchen und Forschen zusammen. Nur daß der treue Herr, der ins Verborgene sieht, bisweilen unser geheimes Sinnen und Grübeln öffentlich vergilt. Zusammenhänge blitzen auf wie Edelmetalle zwischen den Schlacken; eine Stelle, an der man vor Jahren mit Ungewißheit hängen geblieben, tritt plötzlich in ein neues Licht durch eine ganz entfernte Gedankenreihe. Jedenfalls gehört das Forschen und Schürfen in Gottes Wort zu derjenigen Arbeit, die sich am schönsten belohnt. Auch das Gebet um Klarheit lohnt sich: die Antwort ist oft überraschend, wenn sich die Hüllen senken und der Einblick in die Geheimnisse wird klar.

Herr Jesus, ich danke dir, daß du mich schon so oft über alles Verstehen und Können gesegnet hast mit himmlischen Gütern. Öffne mir immer mehr von deinen Verborgenheiten. Schärfe mir die geistlichen Sinne, dich zu finden. Amen.