Ps 81,10
D.Rappard
Ich bin der Herr, dein Gott. Tue deinen Mund weit
auf, laß mich ihn füllen.
Ps. 81,10.
Blicke hinweg, meine Seele, von allem, was dich heute
drückt und beunruhigt, und schaue auf zu deinem Gott.
Ich bin, der ich bin. Unter diesem wundersamen Namen hat er
sich seinem Volk geoffenbart und damit gesagt, daß er, der ewig
Seiende, den Seinen für Zeit und Ewigkeit allgenugsam ist.
Hast du im Glauben zu ihm geblickt, so wird es dir nicht
schwer, dem zweiten Teil unseres Wortes nachzukommen: Tue
deinen Mund weit auf! Du bist arm, dir fehlt so viel, du bist
hungrig und durstig. Du möchtest selbst gesättigt sein, möchtest
den Bedürftigen mitteilen können, möchtest, daß alle die Deinen
und so viele, die noch fern sind, zum Herrn gebracht und selig
würden. Wohlan, so tue deinen Mund weit auf in heißem,
gläubigem Gebet. Der Herr hat verheißen, ihn zu füllen. Bitte
viel, so wirst du viel empfangen.
Ein Knecht des Herrn, dem es vergönnt war, in hervorragendem
Maße das Wort des Lebens auszustreuen und auch
Garben einzuheimsen, hat am Ende seines Lebens freudig bezeugt,
das Geheimnis des Segens habe darin gelegen, daß er
seinen Mund weit aufgetan, und der Herr ihn gefüllt habe.
Du kannst Dein Versprechen mir Armen nicht brechen,
Du siehst ja wie elend und dürftig ich bin.
Drum gibst Du die Gaben aus Gnaden nur hin.