Psalmen

Ps 78,7 J.Kroeker Von unserem Gottgeweihtsein.

"Damit diese auf Gott ihr Vertrauen setzen und nicht vergäßen der Taten Gottes und nicht würden wie ihre Väter, ein Geschlecht, das kein festes Herz hatte und dessen Geist nicht treu war gegen Gott." Ps. 78,7 f.

Glaubensbewährung fließt aus der Hingabe an den, der unser Leben ergriffen hat. Sie ist nicht die Frucht des Ringens, sie ist das Ergebnis eines Lebens, das Schritt hält mit Gott. Daher schließt sich an die Sehnsucht nach Glaubensbewährung die nach ständiger Glaubensführung. Denn göttliche Ziele können nur unter göttlich er Leitung erreicht werden. Nur in der Hingabe an die Aktivität Gottes finden wir die Kraft, im Lichte zu wandeln, wie Er im Licht ist.

Es gibt kein Leben, das so abhängig ist, wie das Leben der Glaubenden, deren Gehorsam an Gott gebunden ist. Wer mit Paulus sich selbst gestorben ist, der ist hinfort nur noch ein Gebundener seines Christus. Nicht im Sinne moderner Sündlosigkeitsbestrebungen, aber im Geiste der Propheten und Apostel. Sie wussten sich durch die empfangene Salbung des Geistes in die Abhängigkeit von Gottes Aktivität und unter die Leitung der göttlichen Offenbarung gestellt.

Diese Gebundenheit an Gott und diese Abhängigkeit von der Offenbarung ist jedoch keine Knechtung und menschliche Verarmung. Sie ist Freiheit des Geistes und Anteilnahme an Gottes Heiligkeit. Wie geknechtet Menschen werden, wenn sie erst nur noch sich bejahen und Gott verneinen, das zeigt uns der Mensch von heute mit seinen Leidenschaften und Zielen. Aufgepeitschte Leidenschaft muss die Quelle seiner Kraft, Gewinn bringende Machtentfaltung die Grundlage seines Handelns, eine Welt ohne Gott das Ziel seiner Sehnsucht sein. Diese Leidenschaft zerreißt aber sein Leben, diese Macht vernichtet seine Güter, dieses Ziel erniedrigt ihn zum Tier. Denn es ist Freiheit im Geist des Antichristen, es ist Gewinn im Geist des Raubtieres, ist Zukunft unter der Herrschaft des Todes!

Wie unabhängig von ihrer Zeit und ihrer Umgebung war dagegen die innerliche Orientierung und der Dienst jener alttestamentlichen Gottesknechte, die mit ihrem Leben in der Abhängigkeit von Gott und in der Hingabe an die göttliche Offenbarung standen. Und wuchs der Kampf gegen sie, - desto größer wurde ihre Persönlichkeit, desto wuchtiger ihre Sprache, desto klarer ihr Bekenntnis: "Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch für seinen Arm hält, und dessen Herz vom Herrn weicht." Daher: nicht im Evangelium der Zeit, in Gott möchte unsere Seele zur Ruhe kommen. Nicht im Reiche der Zukunft, in der Welt Gottes möchten wir unsere Heimat haben. Nicht die Gewinnung der Welt, die Herrlichkeit Gottes im Antlitze Jesu Christi soll unser Leben reich machen an Erkenntnis und Dienst.