Psalmen

Ps 52,9 W.Nee Ich werde dich preisen ewiglich, weil du es getan hast; und auf deinen Namen werde ich harren, denn er ist gut. Psalm 52,9

Das härteste Prüfungsmittel ist das Warten. Nur dann, wenn wir gelernt haben, auf Gott zu harren, werden wir in etwas hineingenommen, was wirklich von ihm gewirkt ist. Zehn Jahre lang hatte Abraham an die Geburt eines Sohnes geglaubt, dann meinte er, nicht mehr warten zu können. Er wußte, daß er nach Gottes Absicht einen Erben haben sollte, und so trachtete er nun danach, einen herbeizuschaffen. Das Ergebnis war Ismael. Nicht Abrahams Beweggrund war falsch, wohl aber sein Ausgangspunkt. Er fühlte sich noch imstande, ein Kind hervorzubringen, was auch der Fall war, und er tat es. Mit sechsundachtzig Jahren besaß er noch diese Fähigkeit.

Es folgte eine weitere lange Wartezeit, und dann, mit hundert Jahren, vermochte Abraham auch dies nicht mehr; sein Leib war »erstorben« (Römer 4,19). Zu einem solchen Menschen, der an sich nicht mehr die Kraft hatte, Gottes Verheißung zu verwirklichen, kam das wunderbare Gnadengeschenk in der Person Isaaks. Das war ganz und gar Gottes Tat, und es lohnte sich, darauf gewartet zu haben. Gott sein eigenes Werk durch uns tun lassen, und sei es nur einmal, ist besser als ein ganzes Leben menschlichen Bemühens.