Ps 51,4
D.Rappard
David sprach: An Dir, Gott, an Dir habe ich gesündigt
und übel vor Dir getan.
Ps. 51,4.
Im Staub und in der Asche kniend, sehen wir David, den
königlichen Sänger. Seine Krone liegt am Boden. Seine Harfe
ist verstummt. Doch nein, e i n e Saite erklingt in starkem,
bitterem Weh: ,,Ich habe gesündigt!" Es sind genau dieselben
Worte, die Bileam und Saul aussprachen (4.Mos.22,34 1.Sam.15,30),
aber wie anders klingen sie im Munde des tiefgebeugten,
reumütigen Sünders! A n Dir, a n Dir habe ich gesündigt, ruft
er. Es mag uns wundern, daß er dies so besonders hervorhebt,
hatte er doch auch an Menschen schwer gefrevelt. Aber in seinem
gebrochenen Herzen übertönt dies eine Bewußtsein jede andere
Regung: Ich habe meinen Gott beleidigt! ,,A n D i r, a n D i r!"
Das ist der Schrei eines wahrhaft bußfertigen Herzens.
Diesem aufrichtigen Bekenntnis kommt der Herr in wunderbarer
Gnade entgegen, und David empfängt die Zusicherung
voller Vergebung. Aber ihn dürstet nach innerer Reinigung.
Er fleht: Wasche mich, daß ich schneeweiß werde! Schaffe in
mir, Gott, ein reines Herz!
So treibt der tiefe Fall ihn näher zu seinem Gott hin.
Er bringt zwar ihm und seinem Hause großes Herzeleid; aber die
Seele darf genesen. - O mein gnädiger Herr, welch ein herrlicher
Heiland bist Du!
Du, Du bist meine Zuversicht alleine,
Sonst weiß ich keine.