Ps 46,9
J.Kroeker
Von der Erkenntnis Gottes.
"Der den Kriegen ein Ende macht, Bogen zerbricht, Speere
zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt. Seid still und
erkennet, dass Ich Gott bin. Ich will erhaben sein unter den
Völkern, erhaben sein auf Erden." Ps. 46,10 f.
"Was nach diesem geschehen werde", - diese gewaltige ernste
Frage bewegte einmal bereits den ersten Weltbeherrscher, den
König Nebukadnezar, als er auf seinem Lager lag und die
Frage erwog, wie sich wohl die weitere Entwicklung der Welt
gestalten werde. Sie drängte sich ihm in nie empfundener
Stärke auf. Sein Leben war bis dahin von Glück begünstigt
gewesen. Die assyrische Macht hatte er zerbrochen, Ninive
hatte kapituliert. Die starke gewaltige Macht im Süden,
Ägypten unter der Führung Pharao Necho hatte zwar sich
aufgemacht, um Nebukadnezars Siegeslauf zu brechen. Bei
Karchemis am oberen Euphrat war sie aber so geschlagen
worden, dass Necho sich nur noch mit einem Rest seiner
Heere retten konnte.
Da war nun noch ein Staat geblieben, von dem in jener alten
Welt die Sage ging, dass er unbezwingbar wäre. Das war
der theokratische Staat Israels mit seinem Heiligtum in
Jerusalem. Doch eines Tages brach auch dieser Staat vor dem
mächtigen Herrscher auf dem damaligen babylonischen Weltthron
zusammen. - "Was mag nach diesem geschehen?", so fragte
Nebukadnezar. Ihm konnte die Antwort nur durch eine
Offenbarung werden, die ihm in einem Traum wurde, den Daniel
als Prophet ihm dann deutete.
Wir fragen heute auch wieder in Not und Sorge, wie wohl
die Zukunft sich gestalten möge. Der Glaube antwortet: sie
wird von Gott gestaltet werden! Und wo Gott die Zukunft
gestaltet, da gelangt eines Tages doch das Reich Gottes zum
Triumph! So vieles, was die Völkerwelt bewegt, wird zur Ruhe
gebracht werden durch den, der die Verkörperung eines ewigen
Sabbats ist. Und das ist unser Gott, der größer ist als jede
Not der Zeit.
Solch eine Glaubenssprache, wie sie unser Psalmwort hier
ausspricht, hätte niemals geführt werden können, wenn der
Glaube des Psalmisten nicht bis zu Gott selbst gekommen wäre.
Wäre er stehen geblieben bei den Ereignissen der Zeit, - das
hätte ihm niemals diese innere Ruhe und diese Gewissheit im
Blick auf die Zukunft gegeben. Aber nun schaut er Gott. Er
schaut Ihn nicht nur als den, der da in Zion wohnen soll,
sondern auch als den, der die Fäden der ganzen Weltregierung
in seiner Hand hält. Daher kann der Glaube solch eine
gewaltige Sprache führen, wie sie auch hier geführt wird,
und mit einer Zukunft rechnen, die einmal unseres Gottes
und seines Sohnes Jesu Christi sein wird.