Ps 34,5
W.Nee
Sie blickten auf ihn und wurden erleuchtet, und ihre
Angesichter werden nie verwirrt sein. Psalm 34,5
Wir müssen uns davor hüten, gegenüber der subjektiven Seite
der geistlichen Erfahrung überängstlich zu sein und dadurch
zu Menschen zu werden, die sich in sich selbst verkriechen.
Darf ich es veranschaulichen mit dem Beispiel vom
elektrischen Licht? Du bist in einem Zimmer, und es wird
dunkel. Du möchtest das Licht anhaben, um lesen zu können.
Auf dem Tisch neben dir steht eine Leselampe. Was tust du?
Beobachtest du sie aufmerksam, um zu sehen, ob das Licht
angeht? Nimmst du ein Tuch und reibst die Glühbirne blank?
Nein, du stehst auf, gehst auf die andere Seite des Zimmers,
wo der Schalter ist, und schaltest den Strom ein. Du wendest
deine Aufmerksamkeit der Energiequelle zu, und wenn du dort
das Nötige getan hast, geht hier das Licht an. Beschäftige
dich immer mit dem, was Gott in Christus getan hat und laß
ihn für das sorgen, was er in dir tun will.
Ch.Spurgeon
"Die auf ihn blicken, werden strahlen, und ihr Angesicht wird
nicht erröten." Psalm 34,5
Ein Freund ist gekommen, um uns zu besuchen. Plötzlich wird
er blaß. Wir fragen ihn, was ihm fehlt, und er antwortet:
"Ich habe meine Brieftasche verloren, und sie enthält alles
Geld, was ich besitze." Er rechnet die Summe bis auf den
Pfennig aus und beschreibt die Schecks, die Wechsel, die
Banknoten und die Münzen. Wir sagen ihm, das müsse ihm
doch ein großer Trost sein, daß er genau den Umfang seines
Verlustes kenne. Er scheint den Wert unserer Versuche, ihn
zu trösten, nicht einzusehen. Wir versichern ihm, daß er
dankbar sein solle, ein so klares Gefühl seines Verlustes
zu haben; denn viele hätten ihre Brieftaschen verloren,
ohne imstande zu sein, ihren Verlust zu berechnen.
Unser Freund wird dadurch nicht im geringsten aufgeheitert.
"Nein", sagt er, "daß ich weiß, was ich verloren habe, hilft
mir nicht, es wiederzufinden. Sage mir, wo ich mein Eigentum
finden kann; dann hast du mir einen wirklichen Dienst
erwiesen. Aber das bloße Bewußtsein meines Verlustes ist
durchaus kein Trost für mich."
Ebenso ist es ganz recht zu glauben, daß du gesündigt hast
und so vor dem gerechten Gott nicht bestehen kannst. Dies
Wissen allein wird dich jedoch nicht erretten. Die Errettung
geschieht nicht dadurch, daß wir unser eigenes Verderben
erkennen, sondern indem wir völlig die in Jesus bereitete
Erlösung ergreifen. Ein Mensch, der nicht auf den Herrn
Jesus blicken will, sondern beharrlich nur auf seine Sünde
und sein Verderben, erinnert uns an den Jungen, der einen
Pfennig durch die Öffnung in einen Abflußkanal fallen ließ,
dann stundenlang davor stehenblieb und Trost darin fand zu
sagen: "Er rollte gerade hier hinein; ich sah ihn genau
zwischen diesen zwei eisernen Stangen hindurchfallen." Bleibe
nicht dabei stehen, die Größe deiner Schuld zu betrachten,
sondern blicke auf den, der auf Golgatha alle Schuld gesühnt
hat.