Ps 23,5
W.Nee
Du deckst mir den Tisch im Angesicht meiner Feinde; du salbst
mein Haupt mit Öl und schenkst mir den Becher voll ein.
Psalm 23,5
Unser Bruder Paulus hat in seinem Brief an die Philipper eine
großzügige und noble Aussage getan. Zu den Philippern, die
fast die einzigen waren, die ihn materiell unterstützten,
wagte er zu sagen: »Ich habe alles und habe Überfluß«. Er
machte keine Andeutung, daß er etwas brauche, sondern gab
sich wie das mit allem versehene Kind eines reichen Vaters;
er hatte keinerlei Angst, er könne die Philipper hierdurch
davon abbringen, ihm auch weiterhin Unterstützung zu senden.
Wenn wir einen lebendigen Glauben an Gott haben, werden wir
immer mit Gott prahlen.
C.H.Spurgeon
,,Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde"
Ps. 23, 5.
Der gute Mensch hat Feinde. Er wäre seinem Herrn nicht ähnlich,
wenn er keine hätte. Wäre jedermann mit uns gut Freund, so
hätten wir wohl Ursache, zu fürchten, daß wir nicht zu Gottes
Freunden gehören; denn der Welt Freundschaft ist Gottes
Feindschaft (Jak. 4,4). Sieh aber, wie ruhig der
Gottesfürchtige trotz seiner Feinde, ja angesichts derselben
ist. Wie erquickend ist es, diese ruhige Tapferkeit
wahrzunehmen! "Du bereitest vor mir einen Tisch": Wenn der
Krieger die Feinde vor Augen hat, läßt er die Speise unberührt,
oder wenn er ißt, verschlingt er doch nur hastig einen Bissen
und eilt wieder in den Kampf. David aber sagt: ,,Du bereitest"
vor mir einen Tisch - gerade wie in stiller Friedenszeit die
Magd zu einem häuslichen Fest ein Damasttuch auf dem Tisch
ausbreitet und die Tafel zurichtet. Da ist keine Eile, keine
Verwirrung, keine Störung. Der Feind ist vor der Tür; dennoch
bereitet Gott den Tisch, und der Christ setzt sich an Gottes
Tafel und genießt die Speise, als ob alles lauter Friede wäre.
Wie köstlich ist die Seelenruhe, die der treue Bundesgott den
Seinen auch inmitten der trübsten Umstände verleiht! Mag die
ganze feindliche Welt in Waffen starren, in den Hütten der
Gerechten ist der Friede Gottes.
C.H.Spurgeon
,,und schenkest mir voll ein". Ps. 23, 5.
... und mehr als das; denn der Grundtext lautet wörtlich: Mein
Becher ist Überfluß. David hatte nicht nur genug, sondern mehr
als genug; sein Becher war nicht nur voll, er floß über. Das
kann sowohl der Arme sagen, der an Gottes Tisch sitzt, wie der
Reiche.
Und mag einer noch so reich sein - ist er unzufrieden, so kann
sein Becher doch nicht überlaufen, denn er hat einen Sprung und
leckt. Zufriedenheit ist der Stein der Weisen, der durch seine
Berührung alles in Gold verwandelt; glücklich, wer ihn gefunden
hat! Zufriedenheit ist mehr als ein Königreich; es ist ein
anderes Wort für Glückseligkeit.