Hi 22,21
C.H.Spurgeon
,,So vertrage dich nun mit Ihm."
Hiob 22, 21.
Wenn wir uns recht ,,vertragen" wollen mit Gott und ,,Frieden
haben", so müssen wir Ihn erkennen, wie Er sich geoffenbaret
hat, nicht bloß in der Einheit seines Wesens und Lebens, sondern
auch in der Dreifaltigkeit seiner heiligen Personen. Gott
sprach: ,,Lasset Uns Menschen machen, ein Bild, das Uns gleich
sei;" der Mensch soll sich nicht zufrieden geben, bis daß er
etwas von dem ,,Uns" erkannt habe, welchem sein eignes Wesen
nachgebildet ist. Trachtet nach der Erkenntnis des Vaters, bergt
euer Haupt an seinem Busen in tiefer Reue und bekennet Ihm daß
ihr nicht wert seid, sein Sohn zu heißen; empfanget den Kuß
seiner Liebe; laßt euch den Ring, das Pfand seiner ewigen
Vatertreue, an den Finger stecken; setzet euch mit Ihm zu Tische
und freuet euch mit fröhlichem Schalle in seiner Gnade. Dann
dringet weiter in der Erkenntnis und suchet den Sohn Gottes,
welcher ist der Glanz der Herrlichkeit seines Vaters, und ist in
unaussprechlich freundlicher Herablassung ein Mensch geworden um
unsertwillen, aus lauter Gnade; erkennet Ihn in der wunderbaren
Verschmelzung seines Wesens: ewiger Gott, und doch ein
leidender, sterblicher Mensch; folget Ihm nach, wenn Er über die
Wasserwogen hinwandelt mit göttlichem Tritte, und wenn Er
wiederum in menschlicher Ermüdung sich am Brunnen zu Samaria
niedersetzt. Laßt nicht nach, bis daß ihr gewiß wißt, daß Jesus
Christus euer Freund, euer Bruder, euer Bräutigam, euer ein und
alles ist. Vergeßt den Heiligen Geist nicht; sucht eine
deutliche Erkenntnis seines Wesens und seiner Eigenschaften,
seines Waltens und seines Wirkens zu erlangen. Habt acht auf
diesen Geist des Herrn, der zuerst über den Wassern der Tiefe
schwebte und Ordnung schuf, der auch jetzt die Gewässer unsrer
Seele heimsucht und in uns eine heilige Ordnung hervorruft.
Betrachte Ihn als den Herrn und Geber des geistlichen Lebens,
als den Erleuchter, Lehrer, Tröster und Vollender eines heiligen
Wandels. Betrachte, wie Er sich als das heilige Salböl auf das
Haupt Jesu niederläßt und danach auch auf euch ruht, die ihr
seid wie der Saum seines Gewandes. Solch ein einsichtiger,
schriftgemäßer Glaube an die Dreieinigkeit ist euer, wenn ihr
Gott in Wahrheit erkennt, und solche Erkenntnis gibt Frieden.