Neh 10,1
C.H.Spurgeon
,,Und in diesem allen machen wir einen festen Bund."
Neh. 9, 38.
Es gibt in unsern innern Erfahrungen manchen Anlaß, bei welchem
wir mit allem Recht und zu unserm Besten unsern Bund mit Gott
erneuern. Nach der Wiederherstellung von einer Krankheit, wo uns
wie dem König Hiskia wieder eine Reihe von Lebensjahren zugelegt
ist, sollten wir dieses nie unterlassen. Nach der Erlösung aus
irgend einer Trübsal, nach welcher uns neue Freuden geschenkt
werden, wollen wir auch wieder unter das Kreuz auf Golgatha
flüchten und unsre Hingabe an Gott erneuern. Besonders aber
wollen wir dies tun, wenn wir durch eine Sünde den Heiligen
Geist betrübt, oder die Sache des Herrn durch unser Benehmen
verunehrt haben; dann wollen wir auf das Blut sehen, das uns
weißer machen kann denn Schnee, und uns aufs neue dem Herrn
weihen. Aber wir sollten nicht nur durch unsre Prüfungen und
Leiden uns dazu antreiben lassen, unsre Hingabe an Gott zu
erneuern und zu bekräftigen, sondern auch unser Wohlergehen
sollte uns dazu aufmuntern. Wenn uns je solche Führungen zuteil
werden, daß wir ausrufen müssen: ,,Das ist Throngnade," dann
wahrlich sollten wir, die unser Gott gekrönt hat, auch wieder
Ihn krönen; wir wollen hervortragen alle Kleinodien des
göttlichen Reichsschatzes, die in der Schatzkammer unsres
Herzens aufgehäuft sind, und wollen Gott ruhen lassen auf dem
Thron unsrer Liebe, der mit königlichem Schmuck geziert ist.
Wenn wir lernen wollten, aus unsrem Wohlergehen Segen zu ziehen,
so hätten wir nicht so manche schwere Heimsuchung nötig. Wenn
wir aus einem Kuß alles Gute, was uns daraus zufließen kann, uns
aneignen würden, so brauchten wir uns nicht so oft mit der Rute
züchtigen zu lassen. Haben wir kürzlich einen Segen erfahren,
auf den wir kaum zu hoffen wagten? Hat uns der Herr auf einen
hohen Felsen gestellt? Können wir von dem Reichtum der Gnade
singen? Dann ist der Tag erschienen, wo wir mit unsren Händen
die Hörner des Altars fassen und sagen sollen: ,,Binde mich
hier mit Seilen Deiner Liebe, die ewig dauern." Wenn wir die
Erfüllung neuer Gottesverheißungen nötig haben, so wollen
wir aufs neue bitten, daß unsre alten Gelübde nicht mögen
zuschanden werden. Lasset uns heute einen gewissen Bund mit
Ihm machen, um der Leiden Jesu willen, deren wir mit Loben
und Danken eingedenk sind.