Nehemia

Neh 3,35 S.Zeller Lasset sie nur machen . . . Neh. 3, 35.

Ein spöttisches Lächeln hat schon von manchem Guten abgehalten. Da gilt es, daß man sich beugt und es ein anderes Mal besser macht. - Doch laßt micht noch auf eine andere Gefahr aufmerksam machen. Wenn eine Seele von der Welt los wird, so droht ihr kein Scheiterhaufen und Märtyrertum mehr; wir haben andere Zeiten. Die Welt spricht mit Tobia: ,, Laßt sie nur machen, sie sind ein wenig angehaucht, in acht Wochen haben wir sie wieder, die Mauern sind nicht so fest." O, Tobia hat oft recht. Bangekann es einem werden, wenn man Aufgeweckte so ruhig zu Haus weiter wandeln läßt; das Werk ist leider nicht so fest. Das Schwiegen und Gehenlassen von seiten der Welt bringt oft gräßere Gefahr, als wenn sie alle Wetter losließe. Wir lesen im Evangelium Lukas (Kap. 11, 24.25): ,, Wenn der unsaubere Geist von dem Menschen ausfährt, so durchwandelt er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht; so spricht er: Ich will wieder umkehren in mein Haus, woraus ich gegangen bin; und wenn er kommt, so findet er es mit Besen gekehrt und geschmückt." Was ist das geschmückte Haus? Es ist die Seele, über deren Bekehrung man jubiliert, die gelobt, geliebt, erhoben wird. O die armen geschmückten Häuser, von denen bald Sanballat und Tobia sagen: ,,Die haben wir umgestoßen!"

- Was schadet der Zorn und Spott der Welt, wenn es nur heißt: ,,Wir bauten"? (V.38) Nur forgefahren mit Wachen und Beten, es bringt zum Sieg! Wenn die Seele erkennt, daß es weitergeht, so bekommt sie Mut. So sollten wir nur immer mehr die Taten und Siege des HErrn erkennen, nicht aufschauen, was noch werden soll, sondern was schon geschehen ist, und so recht ein Herz bekommen und behalten zur Arbeit im Reich Gottes.