2Chr 19,2
W.MacDonald
»Sollst du so dem Gottlosen helfen und die lieben, die
den Herrn hassen ? Darum ist auf dir Zorn von Seiten des
Herrn.« 2. Chronika 19,2
König Josaphat hatte sich dem gottlosen König Ahab im
Krieg gegen die Syrer angeschlossen. Es war eine unheilige
Verbindung, die ihn fast das Leben gekostet hätte. Die Syrer
hielten Josaphat für Ahab und waren kurz davor, ihn zu töten,
als sie ihren Fehler bemerkten.
Obwohl Josaphat so dem Tod entkam, entging er nicht einer
scharfen Zurechtweisung durch den Propheten Jehu. Gott ist
zornig, wenn die Seinen mit den Gottlosen zusammenarbeiten
und die lieben, die Ihn hassen. Wie könnte so etwas heute
geschehen? Dann, wenn sich bekennende evangelikale Christen
mit anerkannten Liberalen zu großen religiösen Kreuzzügen
zusammenschließen. Diese Liberalen leugnen die fundamentalen
Lehren des christlichen Glaubens. Sie versuchen, die
Autorität der Bibel mit ihren Zweifeln und ihrer Ablehnung
zu unterwandern. Obwohl sie sich als Christen ausgeben, sind
sie in Wirklichkeit Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Gott ist
ihr Bauch. Ihr Ruhm besteht in ihrer Schande. Sie sinnen
auf irdische Dinge (s. Philipper 3,18. 19). Die Sache
Christi kann von ihrer Unterstützung unmöglich profitieren.
Sie kann nur Schaden leiden.
Je mehr die ökumenische Bewegung an Einfluß gewinnt, desto
stärkerem Druck werden bibelgläubige Christen ausgesetzt
sein, sich mit sämtlichen ungöttlichen Elementen in der
Christenheit zusammenzuschließen. Wenn sie sich weigern,
werden sie verspottet und angegriffen, und ihre Freiheiten
werden beschnitten werden. Doch die Treue zu Christus
verlangt von ihnen, auf dem Pfad der Absonderung zu bleiben.
Einer der schmerzlichsten Schläge ist es, wenn echte Christen
ihre Geschwister verachten, die sich weigern, mit den
Gottlosen zusammenzuarbeiten. Es ist bekannt, daß führende
christliche Persönlichkeiten mit Hochachtung von den
Modernisten sprechen, während sie die Fundamentalisten
attackieren. Sie kriechen zu Kreuze vor liberaler
Gelehrsamkeit, zitieren liberale Autoren wohlwollend und
legen eine liebevolle Toleranz liberaler Irrlehren an den
Tag. Aber sie haben nichts als abfällige Bemerkungen für
ihre fundamentalistischen Geschwister übrig, die die klar
vorgezeichneten Grenzlinien zwischen den Gerechten und den
Gottlosen aufrechterhalten wollen.
Sich in die Gunst der Feinde Gottes einzuschmeicheln oder
ihre Hilfe zu suchen, ist eine Politik der Treulosigkeit.
Die Treue zu Christus verlangt, daß wir bei Seinen
kompromißlosen Nachfolgern im Widerstand gegen den Feind
stehen.