2Chr 15,7
C.Eichhorn
Durchgreifende Reinigung (I)
Ihr aber seid getrost und tut eure Hände nicht ab; denn
euer Werk hat seinen Lohn. Und Asa tat weg die Greuel aus
dem ganzen Lande Juda und Benjamin. 2. Chron. 15, 7.8
König Asa von Juda hatte einen schönen Anfang gemacht mit der
Säuberung des Landes von allem Unwesen des Götzendienstes.
Der Herr aber bekannte sich zu seinem Glaubensgebet und gab
ihm den Sieg über eine überlegene Heeresmacht. Und nun
erging an ihn der prophetische Zuruf: Seid getrost - nehmt
die dargebotene Gnade - und tut eure Hände nicht ab, zeigt
euch kraftvoll und energisch!" - "Und Asa tat weg die
Greuel." Das erste ist das Abtun des finsteren Alten. Den
Anfang hatte König Asa schon länger gemacht. Nun kam es zu
einem gründlichen Ausräumen alles Unwesens. Die Greuel im
öffentlichen Leben kann der einzelne nicht ohne weiteres
beseitigen. Jeder ernste Christ seufzt unter so manchem
Mißstand, z. B. dem Bordellwesen. Wenn sich die
entschiedenen Christen und alle sittlich denkenden Menschen
fest zusammenschließen würden, könnte selbst im öffentlichen
Leben mancher Greuel beseitigt werden. Aber es fehlt an
mutigem und an ausdauerndem Vorgehen. Man gewöhnt sich
allmählich an die Greuel. Was ein einzelner zustande bringen
kann, zeigt das Beispiel des Herrn Jesu. Er hatte den Greuel
des Kaufens und Verkaufens im Tempel mit einemmal durch die
Austreibung der Krämer beseitigt. - Doch nicht nur im
öffentlichen Leben, auch im Haus und im eignen Herzen gibt es
Greuel, gegen die wir rücksichtslos vorgehen sollen, z. B.
der Modegreuel. Auch manche ernste Christen lassen ihre
Töchter viel zu sehr der Mode frönen, eifern nicht gegen die
anstößigen Kleider und die künstlichen Haarfrisuren. - Es
ist der Mühe wert, einmal in der Bibel nachzusuchen, was als
Greuel bezeichnet wird. Da lesen wir z. B.: "Es soll unter
dir nicht gefunden werden ein Beschwörer, Wahrsager oder
Zeichendeuter oder der die Toten frage. Wer solches tut,
ist dem Herrn ein Greuel." Wie ist doch auch unter uns noch
so viel schlimmer Aberglaube, Hängen an Glücks- oder
Unglückstagen und -zahlen, Besprechung von Krankheiten bei
Menschen und Vieh, Verkehr mit abgeschiedenen Geistern
(Spiritismus), Kartenschlagen usw.! Weg mit diesen Greueln!
- Falsche Waage, falsches Gewicht, also Unredlichkeit im
Geschäft, bezeichnet die Bibel ebenfalls als einen Greuel.
Denken wir an die Wucherpreise und Schiebereien! Lüge und
Hochmut nennt die Bibel gleichfalls einen Greuel. Was hoch
ist unter den Menschen, das ist vor Gott ein Greuel (Luk.
16, 15). Selbst das Gebet kann unter Umständen ein Greuel
vor Gott sein. Wer betet und dabei sein Ohr abwendet und
nicht auf den Willen Gottes hört, dessen Gebet ist ein Greuel
(Spr. 28, 9). So ist auch das Opfer der Gottlosen für Gott
ein Greuel. - In den Kreisen der Gläubigen gibt es noch
genug Greuel abzutun. Oder ist nicht noch viel verstecktes
Sündenwesen unter uns? Wird nicht noch geheimer Götzendienst
getrieben? Laßt uns einmal gründlich ausräumen, und bei uns
selbst beginnen! Es soll uns zum bleibenden Segen sein!