2Kö 20,15
Ch.Spurgeon
"Er sprach: Was haben sie in deinem Hause gesehen? Hiskia
sprach: Sie haben alles gesehen, was in meinem Hause ist."
2. Könige 20,15
Hiskia hätte die Gesandten des Königs von Babel mit
gebührender Höflichkeit empfangen und ihr Kommen als eine
Gelegenheit betrachten sollen, den götzendienerischen
Babyloniern gegenüber ein Zeugnis von dem wahren Gott Israels
abzulegen. Auf die Frage des Propheten Jesaja hätte er dann
antworten können: "Ich habe ihnen von den mächtigen Taten
des Herrn erzählt, ich habe seinen Ruhm verkündet und sie
nach ihrem Land zurückgesandt, um überall zu erzählen, daß
der Herr, der allmächtige Gott, regiert." Er hätte sehr
vorsichtig mit diesen Männern umgehen sollen; sie waren
ja Götzendiener und deshalb keine passende Gesellschaft für
die Anbeter Gottes. Als sie zu ihm kamen, hätte er fühlen
sollen: Hier bin ich in Gefahr, wie wir empfinden würden,
wenn wir uns unter Pestkranken befänden. Er hätte sich
außerdem hüten müssen, mit seiner eigenen Macht zu prahlen,
da es klar war, daß die gewirkten Wunder nicht zu seiner
Ehre, sondern allein zum Ruhm des Herrn geschehen waren. Er
war es ja nicht gewesen, der das Heer der Assyrer geschlagen
hatte. Auch hatte er nicht die Sonne zurückgehen lassen noch
sich selbst heilen können; es war Gott allein, dem er alle
Ehre hätte zuschreiben müssen. Die Bibel bemerkt, daß sich
Hiskia freute, die Gesandten von Babylon zu sehen. Es ist
ein böses Zeichen, wenn ein Christ Freude an der Gesellschaft
von Weltmenschen hat. Die Babylonier waren gemeine
Götzendiener, und es war böse von dem Knecht Gottes, sie
an sein Herz zu drücken. "Ziehet nicht am gleichen Joch
mit Ungläubigen!" ist nicht nur auf das Heiraten anwendbar,
sondern auf alle anderen vertraulichen Verbindungen. Ich
wollte als Christ nicht meinen Namen in einer Firma mit einem
ungöttlichen Mann verbinden; denn ob ich will oder nicht, ich
trage dann die Verantwortung für seine Sünden vor Gott und
Menschen mit. Hier finden wir Hiskias erste Sünde - dieselbe
Sünde, in die Josaphat fiel, als er in Verbindung mit dem
götzendienerischen König Ahab Tarsisschiffe baute. Die
Schiffe wurden zerbrochen; denn wenn Gottes Diener mit Gottes
Feinden Verbindungen eingehen, können sie nur Unzufriedenheit
erwarten.